Warum es nicht immer um Minuten geht

Warum es nicht immer um Minuten geht

Menschen mit ihren Hunden im Wachstum unterstützen

Warum es nicht nur um Minuten geht – Gedanken zum Thema Wertschätzung der Arbeit im Hundetraining

 

Ein Thema was mich schon länger umtreibt und mir in den Coachings mit meinen lieben Trainerkollegen immer wieder vor die Füße fällt.

 

Nachdem wir ein tolles Konzept für sie zusammen erarbeitet haben, kommt fast immer dieser eine Moment:

„Wow- das Konzept ist echt genial, es kann so viel verändern, aber was nehme ich denn jetzt dafür?“ Meistens ist das der Moment, in dem die Freude über das neue Format in sich zusammenfällt. Es fühlt sich wackelig an den Wert dieses Formats, den man als Chance auf eine wundervolle Veränderung im Zusammensein für Mensch und Hund sieht, auszurufen.

  • Wer bezahlt das denn?
  • Meine Kollegen nehmen aber weniger!
  • Dann bucht das keiner!

Mal ganz ehrlich, kennst du´s?

Lass uns mal die Perspektive wechseln.

Du hast ein Thema, welches dich total umtreibt, für das du brennst und du bist auf der Suche nach einem Experten, der dich hier noch tiefer in dieses Thema hineinbringen kann. Vielleicht gibt es ja auch ein Thema, das bei dir eine Menge Leidensdruck erzeugt und wo du genau hier unendlich dankbar wärest, wenn dich jemand auf den Weg der Veränderung bringt und dich ein Stück begleitet. Jemanden der dir seine Erfahrungen leiht, damit du eine Abkürzung finden kannst.

Was wärst du bereit als, sagen wir mal Energieaustausch, da zu lassen?

Unsere Expertise ist ein wahrer Schatz! Und gepaart mit unserer Persönlichkeit einzigartig!

Unsere Expertise ist unbezahlbar: Du als erfahrener Hundetrainer bringst nicht nur Fachkenntnisse mit, die du dir in Ausbildungen, Weiterbildungen, Wochenendseminaren, Workshops … (die Liste ist echt lang, wer hat nicht das ein oder andere Fachbuch auf dem Nachttisch liegen) sondern auch jahrelange Erfahrung und eine Menge Leidenschaft für das, was du tust.

Die Fähigkeit, das individuelle Verhalten jedes Hundes zu verstehen und darauf einzugehen, ist das Ergebnis von jahrelangem und kontinuierlichem Lernen. Diese Expertise ist nicht in Stunden messbar, sondern das Resultat aus deiner ständigen Weiterentwicklung.

Als Hundetrainer bist du ein Meister der Flexibilität

Jeder Hund ist einzigartig, genauso wie seine Bedürfnisse und Charakterzüge. Ebenso wie der Mensch der mit seinem Hund zu uns ins Training kommt. Zwei Individuen, die jeweils bestimmte Vorstellungen über ihr Miteinander im Kopf haben. Das bedeutet, dass keine standardisierte „Einheitslösung“ für jedes Training geeignet ist. Eine ganz eigene Herangehensweise erfordert nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch die Flexibilität, sich auf jeden Menschen mit seinem Hund individuell einzustellen.

Das setzt halt eine ganz besondere Expertise voraus, die über das bloße Abarbeiten von 60 Minuten hinausgeht.

Du bringst eine Veränderung

In der Hundeerziehung geht es nicht nur darum, einen bestimmten Zeitraum zu füllen, aber wem sag´ich das! Viel wichtiger ist das langfristige Ziel: nachhaltige und positive Veränderungen im Miteinander mit Menschen und Hund zu erreichen. Deine Expertise ermöglicht es, nicht nur kurzfristige Lösungen zu bieten, sondern langfristige Erfolge zu  – ein Wert, der über Minuten hinausgeht und für den ein oder anderen wirklich wieder Lebensqualität bedeutet je nach dem im welchem Thema Mensch und Hund zurzeit unterwegs sind.

Du bist Berater und Unterstützer

Hundeerziehung ist mehr als nur das Training vor Ort. Unsere Kunden profitieren oft auch von zusätzlicher Beratung und Unterstützung, sei es per Telefon, E-Mail oder Whats-App. wenn es gerade brennt.

Was wir brauchen ist eine echte Verbindung um eine nachhaltige Veränderung zu erzielen. Daher finde ich es wichtig, genau diese Veränderung und nicht die Zeit die wir miteinander verbringen, als, Maßstab für den „Energieaustausch“ (ich habe hier ganz bewusst nicht „honorieren„ genannt) anzusetzen.

In diesem Jahr wird es definitiv in der Arbeit mit Trainerkollegen auch darum gehen das Bewusstsein für die Wertigkeit der ganz eigenen Expertise und der eigenen Zeit im Hunde-Business weiter zu schärfen.

Mache dir ganz deutlich klar welche Veränderung du bewirken kannst und rufe den Wert deiner Arbeit, deiner Expertise und Zeit ganz deutlich aus.

 

Hier geht es um Wertschätzung, die du dir selbst entgegenbringst!

 

Wenn du gerne tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest und dir Unterstützung wünschst, melde dich gerne bei mir.

Ich finde es ist Zeit dieses Thema mal ganz ehrlich anzugehen. Hundetrainer noch weiter darin unterstützen ihre Expertise als Schatz anzusehen und weiter zu schauen wie einzigartig ihre Expertise zusammen mit ihrer Persönlichkeit ist um genau das nach außen hin zu kommunizieren damit wir genau die Menschen anziehen können die zu uns passen und mit denen wir ein kleines Stück des Weges gemeinsam gehen dürfen …

Waldige Grüße

Nicole

Das richtige Dummy – Qual der Wahl?

Das richtige Dummy – Qual der Wahl?

Das kommt darauf an …

Die Regale sind voll, der Onlineshop bietet unendlich viele Variationen an Dummys an. Nicht nur im Hinblick auf Gewicht, Material, Farbe und Form. In den einen Dummy kann man das Lieblingsfutter packen und das andere sieht schon fast aus wie lebensechtes Wild oder sogar die Kombination aus Fell gefüllt mit dem Lieblingsleckerlies.

Doch bevor ich jetzt meine Bestellung aufgebe sollte ich mir einmal Gedanken dazu machen was ich genau durch das Apportieren mit meinem Hund erreichen möchte.

Wozu möchte ich eigentlich apportieren?

Apportieren ist eine gute Möglichkeit die Spaziergänge in der freien Natur möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Suchen und Apportieren, Fährte oder Schleppe mit einem Dummy sowie das Verweisen, sind dabei einige der möglichen Beschäftigungsformen, um die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund zu fördern, Gelerntes zu überprüfen und einmal genau zu hinterfragen wie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund im Hinblick auf Beute, also das Dummy, so funktioniert.

Wo ich genau in der Dummyarbeit einsteige kommt meistens auf das Mensch-Hund-Gespann an und an welchem Thema sie gerade feilen.

Das können zum Beispiel Themen sein wie:

  • jagdliche Ausbildung zur Vorbereitung auf den späteren Einsatz auf der Jagd
  • arbeiten mit jagdlich motivierten Hunden
  • arbeiten an der Ruhe und der Konzentration
  • Merkfähigkeit verbessern
  • Überprüfen eines Stopp-Signals
  • Lenkbarkeit des Hundes
  • In wie weit bin ich in der Dummyarbeit noch im Kopf meines Hundes
  • Teamarbeit fördern
  • Absprachen über Beute treffen

Die Themengebiete sind fast unerschöpflich. Deshalb ist es umso wichtiger sich sein Ziel einmal genau vor Augen zu führen damit ich nicht unbeabsichtigt ein Feld betrete auf das ich gar nicht wollte.

Arbeiten mit Echtfell-Dummys – wann macht es Sinn, wann eher nicht!

Es gibt wunderschöne Echtfelldummys die dem Hasen und dem Fuchs arge Konkurrenz machen. Gut verarbeitet machen sie echt was her. Auch hier bei mir stapeln sich die verschiedensten Felldummys für das Training mit jagdlich motivierten Hunden und für die Jagdhundearbeit. Allerdings sind ihre Einsätze im Training grundverschieden.

Während der Jagdhund mit den Fell und Feder – Dummys auf seinen späteren jagdlichen Einsatz vorbereitet wird, werden diese Dummys in der Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden bei mir ausschließlich dazu genutzt eine Verleitung für den Hund darzustellen. Dieser lernt diesen Verleitungen zu widerstehen und sich ausschließlich auf seine gestellten Aufgaben zu konzentrieren. Die Echtfell und Federdummys sind zwar chemisch bearbeitet lösen in Hundekopf aber alleine durch ihre Haptik eine Menge aus. Ideen werden gesetzt die ich bei einem jagdlich motivierten Hund nicht haben möchte und im Training, meiner Meinung nach, kontraproduktiv sind.

Das Gewicht des Dummys …

Natürlich würde der Rauhaarteckel mir gerne das 5 Kilo Fuchsapportel vor die Füße werfen … Mit stolzer Brust und unter lauten geknurre wird das Ding herbei gezerrt und mir vor die Füße geworfen. Wenn ich es wollte würde er auch noch ein „Vorsitz und Feeeeesteeee“ zu Stande bringen. Ist aber erst mal nicht gut für den Dackelnacken und auch nicht für die Ressource Dummy.

Am besten passt man das Dummy dem Hund an. Sollen später schwerere Dummys oder Wild gebracht werden, so werden die Gewichte nach und nach gesteigert.

Das Material des Dummys …

Fell und Federn habe ich bereits schon oben erwähnt warum es Sinn machen kann diese zu verwenden und wieso auch eben nicht. Ich denke die Vielfalt macht es einfach aus und der Gedanke im Hinblick auf das Ziel. Wir haben kleine Dummys aus Jute, Canvas oder Leder die ich mir beim Spazierengehen in die Hosentasche stecken kann, unkompliziert und einfach mitzunehmen. Möchte ich am Wasser arbeiten gibt es hierfür spezielle Canvas-Dummys oder andere Schwimm-Dummys. Jute-Dummys gibt es auch in vielen Variationen. Dummys aus Holz werden oft dazu verwendet die Nackenmuskulatur des Hundes zu stärken und den Griff bei der Aufnahme zu verbessern.

Die Sache mit den Futterdummys …

Jeder hat seine Trainingsphilosophie bei der Arbeit mit den Futterdummys und das ist auch gut so. Jeder macht sich Gedanken warum er genau dieses Mittel im Training einsetzt.

Deshalb habe ich einmal das ganze in meine Welt zu übertragen …

Ich liebe Käsekuchen. Dafür würde ich auch nachts um drei aufstehen. Wer mich kennt, weiß, dass man mich eigentlich niemalsnie vor dem ersten Kaffee ansprechen sollte.

Stellt euch einmal folgendes Szenario vor: Mein Mann hat im Wald eine Kühlbox mit einem frischen, von meiner Mutter gebackenen (sehr zu empfehlen), Käsekuchen versteckt. Meine Aufgabe ist es nun diese Box zu finden und sie meinem Mann zu bringen. Ich bin natürlich voller Vorfreude auf ein Stück Kuchen unterwegs und suche die Kühlbox. Die Freude ist groß als ich das Ding finde und ich trage sie auf direkten Weg Richtung Göttergatten. Er bedient das Zahlenschloss und schwups ist die Box auf. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Da packt er einen Teelöffel aus (also so einen ganz ganz kleinen), sticht eine Mini-Ecke ab und reicht mir den Löffel … Ich gucke etwas kariert! Und der Rest? Der Rest wird wieder verschlossen und im Wald versteckt. Ok, das schaue ich mir noch ein oder zwei mal an. Zufrieden bin ich allerdings nicht und beim dritten mal merke ich mir die Zahlenkombination und beobachte ihn genau wie er die Kühlbox aufmacht. Die Box verschwindet ein weiteres mal im Wald. Ich begebe mich ein weiteres mal auf die Suche und werde fündig. Allerdings packe ich mir die Kühlbox unter den Arm und suche mir den nächsten Hochsitz, schließe die Tür hinter mir, richte mich gemütlich ein, drehe die Zahlenkombination auf „öffnen“ und genieße den Käsekuchen … Soll der Göttergatte doch jetzt mal suchen … also mich und den Käsekuchen! Bis er da ist, ist der Kuchen weg und ich habe meinen Erfolg gefeiert …

Die Konsequenz? Ab an die Leine! Na das macht ja dann so richtig Spaß! Abgesichertes Käsekuchensuchen!

Ein etwas anderes Setting:

Auf unserer Revierrunde hat mein Mann seinen Lieblingstrinkflaschenverschluss (den hat er immer am Schlüsselbund, ist so ein Jugenderinnerungsbestfriendding) irgendwo verloren. Das „Waldstück des Verlustes“ wird gerastert und strukturiert abgesucht. Mir ist das olle Ding nicht so wichtig. Aber ich finde es schon irgendwie ganz witzig und mache halt mit und lasse mich von seiner plötzlichen Suchleidenschaft anstecken.

Er sucht so eifrig hier und da und ist ganz in seinem Tun verloren. Augenscheinlich zu sehr. Denn das olle Ding liegt da wo er seinen Schlüssel das letzte mal ausgepackt hat. Ich hebe es auf, rufe nach ihm … keine Antwort! Er ist im Suchentunnel! Gut, hingelaufen, auf die Schulter geklopft: „Ich hab das Ding gefunden“ …. ein Strahlen erhellt sein Gesicht, ich werde feste gedrückt dann wuselt er in seinem Lodenrucksack rum und fördert einen Käsekuchenriegel zu tage (die gibt es ja so im Kühlregal) … ich bin überrascht und freue mich! Er frimmselt an seinem Schlüsselbund rum und ich bin begeistert ob dieser kleinen Überraschung.

Zwei verschiedene Gegebenheiten, doch inhaltlich geht es um das Suchen, Finden, Bringen und die eventuelle Aussicht auf Belohnung. Aber was machen diese Situationen mit mir?

Ich denke es ist Typensache wie man sich in den beiden Situationen verhält. Der eine ist mit einem Löffelchen völlig zu frieden, der Andere brennt durch und der Nächste macht es halt weil es einfach Spaß macht etwas gemeinsam zu tun …

Die Frage ist halt immer:

Was will ich erreichen? Will ich einen Hol.- und Bringservice eröffnen oder soll die Sache noch ein bisschen tiefer gehen?

Für mich ist das ganz klar. Ich möchte das meine Hunde mich gerne und zuverlässig in Besitz von Beute bringen, freudig bei der Arbeit sind, sich gerne mit mir zusammen auf die Suche begeben und sich an der Suche beteiligen obwohl ihnen der verlorene Gegenstand gerade nicht so wichtig ist … einfach aus Freude am Tun, weil sie gelernt haben Verleitungen auszuklammern und in ihrem Job bleiben können!

Also, bevor die nächste Bestellung raus geht … was möchtest du erreichen? Was ist dein Ziel in der Dummyarbeit? Wo möchtest du gemeinsam mit deinem Hund drauf hin arbeiten?

 

Nicole Lützenkirchen

 

 

 

 

 

Das Ding mit der Ente

Das Ding mit der Ente

Die verschwundene Ente ….

Im Prüfungsstress! 

„Eure Hunde müssen die Ente sauber bringen“ … mit Zigarillo im Mundwinkel schreitet der Deutsch Drahthaarausbilder den Ausbildungsplatz tief im Walde auf und ab. Die bärtigen Jagdgesellen sitzen alle brav bei Fuß, den Blick nach vorne gerichtet neben ihren Hundeführern.

Letzte Ansage vor der anstehenden Herbstzuchtprüfung.

Naja … da muss dann wohl noch eine Generalprobe her! Mein bärtiges Tier ist sich da noch nicht so sicher mit der Ente. Oder vielleicht doch? Vielleicht gehen mir ja nur die Nerven durch und sie meint sie bräuchte das jetzt nicht wieder und wieder und wieder … Ja, ok! Zugegebenermaßen ist so eine dreimal aufgetaute und wieder eingefrorene Ente nicht mehr ganz so lecker! Aber „… einer geht da noch“.

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Hunde und ihre Eignung für die Suche

Hunde und ihre Eignung für die Suche

Hunde und ihre Eignung für die Suche

Oder eine Sache der Erwartungshaltung?

Eine halbe Stunde vor dem Seminar „Suchen und Apportieren“ habe ich noch einmal die Folien gecheckt, die Handouts liegen auf den Tischen, das benötigte Material wie Dummy, Suchenleine und Fährtenband liegt auch zur Anschauung bereit. Ich schnappe mir noch schnell einen Michkaffee und gehe vor den Seminarraum um die ersten Teilnehmer die so nach und nach eintreffen zu begrüßen.

Das für mich übliche Bild auf solch einem Seminar präsentiert sich mir. Weimaraner, Vizsla, BGS, Teckel, Labrador und der ein oder andere Brackenmischling. Ich schaue mir die Hunde an und versuche einzuordnen was mich heute und morgen wohl draußen im Revier erwarten wird. Eine Dame fällt mir sofort ins Auge. Ich sehe keinen Hund, hatte sich jemand ohne Hund angemeldet? Im Kopf gehe ich die Teilnehmerliste noch einmal durch. Nein, alle mit Hund! Ich gucke noch mal ein wenig genauer. Ok, in dem Gewusel habe ich ihn wohl übersehen. Mein Blick geht weiter nach unten, sehr weit nach unten! Ein kleiner wuseliger Chi ….

Während des Theoretischen Teils lässt der kleine Herr mich nicht los. Ich referiere über die Einflussgrößen auf die Spur, Auslösefaktoren, Fährtenabgang, Einstieg in die Suche über das Apportieren … Apportieren, Moment! Meine Apportel sind alle mindestens so schwer wie der kleine Herr-Chi! Und wo wir gerade beim Thema Apportieren sind schaue ich zum Sitznachbarn des Herrn-Chi, der sich, in seinem Weimaranerschädel gerade die Reizsummenregel für Herrn Chi zurecht legt: es hat Karnickelgröße, es hat Fell, es atmet, es bewegt sich schnell … passt!

Ich habe einen leichten Schweißfilm auf der Stirn!!!

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