von Nicole | Feb. 22, 2025 | Revier Gezwitscher, Aktuell
Verhaltensabbruch im Freilauf – Der Moment, in dem alles stehen bleibt
Friedas Nase ist tief am Boden, ihr Körper geschmeidig, ihr Tempo passt sich dem an, was sie gerade wahrnimmt. Eine Spur – frisch, aufregend, voller Verheißung. Ich sehe, wie ihre Muskulatur arbeitet, wie sich ihr Fokus verengt. Ich bekomme eine Ahnung davon, was sie gerade plant, und denke mir:
„Sorry Frieda, genialer Plan – aber wir sind gerade nicht auf der Jagd.“ Dann ertönt unser Signal zum Verhaltensabbruch im Freilauf.
Ein langgezogener Triller durchschneidet die Stille.
Friedas Pfoten graben sich für einen Moment in den Boden, ihr Kopf schnellt hoch. Ein Innehalten, ein Umdenken, ein bewusstes Sich-zu-mir-Wenden. Sofort. Ohne Nachfragen. Ohne Verhandlungen. Denn für mich bedeutet der Verhaltensabbruch im Freilauf nicht nur stehenbleiben. Er bedeutet: „Hör sofort auf mit dem, was du tust, und wende dich mir zu.“
Warum ist ein Verhaltensabbruch im Freilauf so wichtig?
Ein zuverlässiger Verhaltensabbruch ist für mich die Voraussetzung für den Freilauf. Nicht, weil ich meinem Hund misstraue oder ihn ständig kontrollieren möchte – sondern weil ich weiß, dass es immer Situationen gibt, in denen der Ruf der Wildnis andere Pläne hat als ich.
Ein gut aufgebauter Verhaltensabbruch ist kein Notfallknopf damit ich alles so lange laufen lassen kann bis es brennt, sondern eine Absicherung. Doch bevor ich überhaupt daran denke, ein Signal für den Verhaltensabbruch im Freilauf mit meinem Hund abzusprechen , stelle ich mir eine ganz andere Frage:
Wie sieht eigentlich unsere Basis aus?
Denn ein Hund, der sich nicht an mir orientiert, wird auch beim besten Signal irgendwann nicht mehr reagieren. Es gibt so viel, was man vorher absprechen kann – und sollte.
- Freiwillige Kontaktaufnahme: Schaut der Hund mich von sich aus an, ohne dass ich ihn rufen muss?
- Kontaktaufnahme auf Signal: Wenn ich ihn anspreche – dreht er sich mir zu?
- „Place-to-be“ einhalten: Weiß er, wo er sich im Freilauf aufhalten darf, oder driftet er planlos weg?
- Ruhe und Ansprechbarkeit: Kann er sich überhaupt auf mich konzentrieren, oder ist er immer auf Empfang für äußere Reize?
Bevor ich über einen Verhaltensabbruch im Freilauf nachdenke, sollte diese Basis stehen.
Denn ein Hund, der nicht ansprechbar ist und keine Orientierung am Menschen zeigt, wird auch auf ein perfekt trainiertes Abbruchsignal nicht zuverlässig reagieren.
Verhaltensabbruch – ein individueller Ansatz?
Ein Verhaltensabbruch im Freilauf bedeutet nicht für jeden das Gleiche. Deshalb gibt es nicht den einen richtigen Weg, sondern nur die Frage:
- Was bedeutet der Verhaltensabbruch für mich?
- Wie klingt mein Signal?
- Was soll mein Hund genau tun?
Hier kommt ein entscheidender Punkt: Ich presse den Hund nicht in eine Form, die ihm nicht liegt.
Ich schaue mir an, was er mir ohnehin schon anbietet:
- Bleibt er in bestimmten Situationen von sich aus stehen?
- Setzt er sich leicht ab?
- Dreht er sich oft von selbst um und sucht Kontakt?
Denn ein Verhalten, das der Hund gern und von selbst zeigt, wird in schwierigen Momenten viel zuverlässiger abrufbar sein.
Warum also gegen seine Natur arbeiten, wenn man sie nutzen kann?
Wie baue ich einen Verhaltensabbruch gezielt auf?
Bevor du beginnst: Wie soll dein Signal denn aussehen?
Nicht nur die Bedeutung des Signals, sondern auch sein Klang und seine Ausführung spielen eine große Rolle.
➡ Akustisches Signal: Pfeife, Stimme, Geräusch?
➡ Körpersprachliches Signal: Armbewegung, Handzeichen, Blickrichtung?
➡ Intensität und Länge: Kurz, scharf, langgezogen?
➡ Einheitlichkeit: Klingt dein Signal immer gleich, egal in welcher Situation?
Überlege dir genau, welches Signal für dich und deinen Hund am besten funktioniert – und vor allem: Bleibe dabei. Ein verlässlicher Verhaltensabbruch entsteht nur, wenn dein Hund das Signal in jeder Lage eindeutig erkennen und verstehen kann.
1. Was genau soll dein Hund tun?
Bevor du startest, leg fest:
- Soll er nur stehenbleiben?
- Soll er sich setzen oder hinlegen?
- Soll er sich umdrehen?
Schau, was ihm am leichtesten fällt, und nutze das als Ausgangspunkt.
2. Wo übe ich?
Nicht jede Umgebung eignet sich für den Start. Wähle einen Ort, der den Erfolg wahrscheinlicher macht:
- Wenig Ablenkung.
- Ein begrenzter Bereich (z. B. ein Waldweg).
- Keine extreme Reizlage.
Erst wenn das Signal zuverlässig sitzt, kannst du es in schwierigeren Umgebungen trainieren.
3. Reizlage bewusst steigern
Ein Verhaltensabbruch im Freilauf muss unter Ablenkung funktionieren – aber das geht nur, wenn dein Hund zunächst eine Chance hat, ihn zu verstehen.
- Starte mit geringen Reizen.
- Steigere die Ablenkung erst, wenn das Signal in ruhigen Situationen sicher abrufbar ist.
- Achte darauf, dass dein Hund noch in der Lage ist, zu reagieren – nicht erst, wenn er schon völlig im Jagdmodus ist.
4. Distanz langsam aufbauen
Nähe gibt Kontrolle. Viele machen den Fehler, direkt in großer Entfernung zu trainieren.
- Starte mit kurzen Distanzen.
- Baue den Abstand nach und nach aus.
- Achte darauf, dass dein Hund nicht erst in Hochspannung gerät, bevor das Signal kommt – denn dann könnte es zu spät sein.
Das ist ersteinmal ein grober Rahmen an dem du dich orientieren kannst.
Fazit: Ein Verhaltensabbruch im Freilauf ist keine Notlösung – sondern eine Vereinbarung
Ein guter Verhaltensabbruch ist nicht einfach nur ein Signal. Er ist eine Absprache zwischen dir und deinem Hund. Ein Hund, der verlässlich darauf reagiert, tut das nicht, weil er muss, sondern weil es ein fester Bestandteil eurer gemeinsamen Sprache ist. Doch diese Sprache entsteht nicht erst beim Abbruch einer Handlung. Sie beginnt lange vorher.
Mit Orientierung, mit Kontakt, mit Ansprechbarkeit.
In der Wildfangs Manufaktur für Trainer findest du übrigens eine klare Struktur für die Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden.
Möchtest du als Hundetrainer mehr Klarheit und Struktur in dein Training mit jagdlich motivierten Hunden bringen?
Dann ist mein Selbstlernkurs „Der rote Faden für die Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden“ genau das Richtige für dich.
Ich zeige dir nicht nur, wie du einen Verhaltensabbruch sinnvoll aufbaust, sondern vor allem, wie du deinen Kunden ein durchdachtes Konzept an die Hand gibst, das weit über das Stoppen hinausgeht.
➡ Jetzt einsteigen und dein Training auf das nächste Level bringen! Hier geht es zum Kurs: KLICK!
Denn echte Sicherheit im Freilauf entsteht nicht durch Kontrolle – sondern durch ein durchdachtes Konzept und einen klaren Fahrplan.
von Nicole | Feb. 18, 2025 | Aktuell, Revier Gezwitscher
Der Schlüssel zu echter Teamarbeit zwischen Mensch und Hund in deiner Hundeschule
Wie du Apportier- und Spurenarbeit nicht nur lehrst, sondern für tiefes Verstehen und nachhaltige Zusammenarbeit nutzen kannst. Es gibt einen Unterschied zwischen Übungen ausführen und echte Zusammenarbeit erleben.
Vielleicht hast du es selbst schon beobachtet:
🔹 Hunde, die perfekt apportieren, aber dabei völlig auf Autopilot laufen – funktional, aber nicht verbunden.
🔹 Hunde, die Spuren verfolgen, aber nur einem Muster folgen, ohne dass ihre Menschen wirklich verstehen, was dabei im Hund passiert.
🔹 Trainingsstrukturen, die sich in Theorie gut anfühlen, aber in der Praxis nicht langfristig greifen, weil sie nicht individuell an das jeweilige Team angepasst sind.
Und dann gibt es diese besonderen Momente:
✨ Wenn der Hund eine Spur aufnimmt und du in seiner Körpersprache genau siehst, was er wahrnimmt.
✨ Wenn ein Hund ein Dummy bringt und dabei in voller Verbindung mit seinem Menschen bleibt – kein Automatismus, sondern echte Zusammenarbeit.
✨ Wenn du als Trainer nicht nur eine Übung anleitest, sondern erkennst, was das Team vor dir wirklich braucht, um zusammenzuwachsen.
Wenn Vertrauen wächst, Verständigung entsteht und wahre Teamarbeit beginnt!
Das sind die Momente, die den Unterschied machen. Und genau darum geht es, wenn wir Apportier- und Spurenarbeit als Schlüssel zur Verständigung nutzen – und nicht nur als Technik.
Wie Apportieren & Spurenarbeit deine Arbeit als Trainer verändert
Hundetraining ist mehr als das Vermitteln von Methoden (naja, wem sag ich das). Es ist das Können, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihren Hund zu lesen, zu verstehen und mit ihm eine eigene Sprache zu entwickeln.
Wenn du Apportieren und Spurenarbeit mit einem tieferen Blick betrachtest, wirst du feststellen, dass sich in deiner Arbeit als Trainer grundlegende Dinge verändern:
🌿 Deine Trainingsstruktur bekommt Klarheit. Du wirst nicht mehr einzelne Übungen abarbeiten, sondern klare Leitlinien haben, wie du Apportier- und Spurenarbeit gezielt in deinen Trainingsstunden einsetzen kannst.
🌿 Deine Kunden erleben echte Fortschritte. Sie werden nicht nur die Technik erlernen, sondern verstehen, warum ihr Hund so reagiert – und wie sie ihn individuell fördern können.
🌿 Dein Training wird einzigartig. Statt Standardkonzepte zu übernehmen, entwickelst du deine eigene Handschrift – angepasst an deine Philosophie, deine Art zu unterrichten und die Hunde, mit denen du arbeitest.
🌿 Du wirst deinen Kunden eine tiefere Perspektive vermitteln. Apportieren ist nicht nur „Holen & Bringen“, Spurensuche ist nicht nur „eine Spur verfolgen“. Du zeigst ihnen, was hinter diesen Fähigkeiten steckt – und wie sie sie nutzen können, um eine stabilere, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrem Hund aufzubauen.
💡 Tipp für dein Training:
Frage deine Kunden in der nächsten Trainingsstunde nicht „Hat dein Hund das Dummy gebracht?“ oder „Hat er die Spur verfolgt?“ – sondern:
✔ Wie hat sich dein Hund dabei verhalten?
✔ Was hast du in seiner Körpersprache erkannt?
✔ Wie hat sich die Energie zwischen euch beiden verändert?
Diese Art der Reflexion kann schon so viel verändern – für deine Kunden und für dein Training.
Wenn dein Training nicht nur lehrt, sondern verändert
Was wäre, wenn dein Training nicht nur dazu dient, Verhalten zu formen – sondern echte Erkenntnisse schafft?
Was wäre, wenn deine Hundeschule nicht nur „Übungen“ anbietet, sondern deinen Kunden zeigt, wie sie mit ihren Hunden wirklich arbeiten können – nachhaltig, mit Freude und in einer Weise, die sich nicht nach 08/15 sondern nach echter Verständigung anfühlt?
Im Grunde genommen ist es echt easy. Aber es braucht eine klare Struktur, eine klare Vision und eine klare Umsetzung.
Und genau dafür gibt es meinen 6-Wochen-Intensivkurs „Suchen & Apportieren – Wenn Vertrauen wächst, Verständigung entsteht und wahre Teamarbeit beginnt“.
🌿 Für Hundetrainer, die Apportieren & Spurenarbeit gezielt in ihr Training oder ihre Hundeschule integrieren möchten.
🌿 Für Trainer, die nicht einfach nur Methoden vermitteln, sondern echte Veränderung in ihren Gruppenstunden, Einzeltrainings und Workshops bewirken wollen.
🌿 Für Trainer, die ihre eigene Handschrift entwickeln möchten, um ihr Training klar, strukturiert und einzigartig zu gestalten.
📅 Start: 10. April 2025
📍 Format: Online (Zoom & Forum für Austausch)
📜 Abschluss: Teilnahmezertifikat
💡 Bist du bereit, Apportieren & Spurenarbeit nicht nur zu unterrichten, sondern als tiefes Verständnis weiterzugeben?
Dann ist diese Mastermind für dich.
👉 Hier findest du alle Infos & die Anmeldung: KLICK!
Ich freue mich darauf, dich auf diesem Weg zu begleiten.
Waldige Grüße,
Nicole Lützenkirchen
P.S. Wenn du Fragen hast kannst du dich immer gerne bei mir melden.
von Nicole | Feb. 10, 2025 | Aktuell, Revier Gezwitscher
Entscheidungen zu treffen bedeutet, sich selbst zu vertrauen
Vor Kurzem bekam ich eine Nachricht von einer Trainerin mit einer Frage, die ich immer wieder höre:
„Ist das genau das Richtige für mich?“
Auf den ersten Blick eine harmlose Frage. Doch wenn man genauer hinschaut, steckt so viel mehr dahinter.
Die Suche nach Sicherheit
Ich verstehe diesen Wunsch nach Klarheit. Die Sorge, eine falsche Entscheidung zu treffen. Das Bedürfnis, dass jemand anderes mit mehr Erfahrung sagt: „Ja, das ist genau das Richtige für dich.“
Denn Entscheidungen bedeuten Verantwortung. Und Verantwortung kann schwer sein.
Aber, seien wir mal ehrlich Ich kann diese Entscheidung nicht abnehmen.
Denn ich weiß nicht, wie du arbeitest. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du bereits gemacht hast, was dich inspiriert oder wo deine persönlichen Herausforderungen liegen. Ich kann dir zeigen, wie ich meine Strukturen aufbaue, wie ich Praxis und Theorie verbinde, worauf ich achte.
Aber ob das zu dir passt, das kannst nur du entscheiden.
Entscheidungen treffen – oder abgeben?
Immer wieder erlebe ich, dass Trainer sich wünschen, dass ich ihnen die Unsicherheit nehme. Dass ich sage:
„Mach das – es wird genau das sein, was du brauchst.“
Aber das wäre nicht ehrlich. Denn Lernen, Wachsen und Weiterentwickeln sind keine linearen Prozesse. Und vor allem sind sie nicht identisch für jeden.
Manchmal funktioniert etwas, wie du es dir erhofft hast. Manchmal musst du nachjustieren, ausprobieren, umdenken.
Aber eines ist sicher: Wenn du dich entscheidest, eine Entscheidung abzugeben, gibst du auch ein Stück deines eigenen Weges aus der Hand.
Was ich dir mitgeben kann
Ich kann dir keine Garantie geben, dass ein bestimmtes Konzept, ein Seminar oder eine Methode genau das ist, was du suchst.
Aber ich kann dir helfen, deine eigenen Antworten zu finden.
Ich kann dir zeigen, wie ich arbeite. Ich kann dir meine Gedanken und meinen Weg erklären. Ich kann dir Impulse geben, die dir helfen, zu erkennen, ob etwas für dich stimmig ist oder nicht.
Aber ob du es umsetzen kannst, ob es zu deinem Stil passt, ob du es mit Leben füllst – das liegt bei dir.
Denn Entscheidungen zu treffen bedeutet, sich selbst zu vertrauen.
Und das ist oft der wichtigste Schritt.
Wie gehst du mit Entscheidungen um? Hörst du auf deine Intuition oder wartest du auf äußere Bestätigung?
Schreib mir gerne deine Meinung dazu …
Waldige Grüße
Nicole
von Nicole | Feb. 6, 2025 | Aktuell, Revier Gezwitscher
Der Wald als Trainingsraum: Wie du ihn als Hundetrainer gezielt nutzen kannst 🌿
Mehr als nur eine Kulisse – der Wald als Lernraum für Mensch & Hund
Der Wald – für viele ein Ort der Ruhe, für unsere Hunde aber eine Welt voller Gerüche, Spuren und Verlockungen. Besonders bei jagdlich motivierten Hunden kann ein entspannter Spaziergang schnell zur Herausforderung werden.
Doch anstatt den Wald als „Problemzone“ zu sehen, können wir ihn als wertvollen Trainingsraum nutzen. Mit Achtsamkeit, Wissen und Struktur wird er zum perfekten Ort, um ein bewußtes Miteinander zwischen Mensch und Hund zu vertiefen.
Warum der Wald mehr kann als nur Ablenkung bieten
Im klassischen Hundetraining wird oft auf Wiesen oder in eingezäunten Arealen geübt – dort, wo wir den Hund und seine Reaktionen gut kontrollieren können. Doch das wahre Leben findet draußen statt. Und hier zeigt sich, wie stabil das Mensch-Hund-Team wirklich ist.
🌳 Die Natur gibt den Takt vor: Hier gibt es kein „Pause“-Knopf, kein ablenkungsfreies Training – der Hund lernt, mit echten Umweltreizen umzugehen.
🐾 Hunde zeigen ihr ursprüngliches Verhalten: Im Wald werden ihre Sinne wach. Wer seinen Hund hier beobachtet, bekommt ein ehrliches Bild seiner Motivation, Stärken und Herausforderungen.
💡 Der Mensch darf lernen, zu lesen und zu führen: Statt zu korrigieren, wenn es zu spät ist, geht es darum, feine Signale frühzeitig wahrzunehmen und bewusst zu reagieren.
Doch wie gelingt das, ohne im Chaos zu enden?
3 essenzielle Fragen, die du dir als Trainer stellen solltest
Wenn du den Wald als Lernraum für deine Kunden nutzen möchtest, geht es nicht nur um das Verhalten des Hundes – sondern auch um das Bewusstsein des Menschen.
1️⃣ Wie präsent sind deine Kunden wirklich?
Viele Hundehalter sind im Wald abwartend – sie lassen ihren Hund erkunden, reagieren aber erst, wenn es „kritisch“ wird. Doch Führung beginnt vor der Reaktion.
👉 Trainingsimpuls für deine Kunden:
Statt einfach loszugehen, halte mit ihnen bewusst inne:
- Wo zeigt der Hund bereits Interesse?
- Welche Signale sendet er aus, bevor er sich entscheidet?
- Was könnte der Halter in diesem Moment tun, um in Verbindung mit dem Hund zu bleiben?
Schon eine veränderte Aufmerksamkeit kann einen großen Unterschied im Zusammenspiel machen.
2️⃣ Wie können deine Kunden den Wald sinnvoll nutzen, statt ihn zu meiden?
Viele Kunden weichen dem Training im Wald aus, weil sie Angst vor Kontrollverlust haben. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Sicherheit und Struktur zu schaffen – ohne die natürliche Umgebung einzuschränken.
👉 Frag deine Kunden:
- Wann fühlen sie sich im Wald unsicher mit ihrem Hund?
- Was wäre eine Situation, die sie sich zutrauen würden?
- Welche Hilfsmittel (z. B. lange Leine, klare Markierungen für „Trainingszonen“) könnten mehr Kontrolle bieten?
Der Wald muss nicht „ganz oder gar nicht“ sein – kleine Schritte sind der Schlüssel.
3️⃣ Was nimmt der Hund wahr, das wir nicht sehen?
Der Hund erlebt den Wald anders als wir. Gerüche, Geräusche, kleine Veränderungen – all das nimmt er viel intensiver wahr.
Doch anstatt dies als Störfaktor zu sehen, können wir es für das Training nutzen:
👉 Übung für mehr Bewusstsein:
Lass deine Kunden während eines Spaziergangs 5 Minuten lang einfach nur beobachten, ohne einzuschreiten.
- Wann verändert sich die Körpersprache des Hundes?
- Wie reagiert er auf Gerüche oder Bewegungen?
- Wo beginnt sein Interesse – und wie lange bleibt er fokussiert?
Dieses Bewusstsein hilft enorm, um vorausschauend zu handeln, statt erst dann zu korrigieren, wenn es zu spät ist.
📌 Der nächste Schritt: Dein kostenloser Waldguide für Hundetrainer
Diese Fragen sind der erste Schritt, um den Wald bewusst in dein Training zu integrieren. Doch um ihn wirklich effektiv als Trainingsraum zu nutzen, braucht es eine klare Struktur und praktische Übungen.
Dafür habe ich den Waldguide für Hundetrainer erstellt:
✅ Erkenne feine Körpersignale frühzeitig – bevor der Hund ins Jagdverhalten kippt.
✅ Lerne, den Wald gezielt für dein Training zu nutzen – mit Achtsamkeit & Struktur.
✅ Gib deinen Kunden mehr Sicherheit & Verständnis für das Verhalten ihrer Hunde.
🌳 Hol dir jetzt den kostenlosen Waldguide & entdecke neue Möglichkeiten für dein Training!
💾 Hier herunterladen: Download-Link Klick!
📩 Frage an dich:
Wie nutzt du den Wald bisher in deinem Training? Was sind deine größten Herausforderungen dabei?
Schreib mir gerne – ich freue mich auf den Austausch!
Waldige Grüße
Nicole
von Nicole | Jan. 28, 2025 | Aktuell, Revier Gezwitscher, Uncategorized
Was mein Gesichtsausdruck mit meiner Energie zu tun
In den vergangenen Wochen habe ich mir einmal ganz bewusst die Zeit genommen, zurückzublicken – auf mein Hundetrainerdasein, aber auch auf mein privates Leben. Dabei habe ich einige Momente entdeckt, die für mich jetzt, mit meinem Wissen über Human Design, eine völlig neue Bedeutung haben und sich erklären lassen.
Ich bin laut Human Design eine emotionale Projektorin mit den Profilinien 4/6. Schaut man noch tiefer in mein Chart hinein, gibt es viele weitere spannende Facetten – dazu aber vielleicht später mehr.
Bevor ich Human Design kennenlernen durfte, habe ich mich oft missverstanden gefühlt, zerrissen zwischen meiner inneren Offenheit und der Wahrnehmung, die andere von mir hatten. Ein ewiger innerer Dialog in meinem Kopf, über den ich heute gerne mehr erzählen möchte: Wie sich die Linie 4 und 6 in meinem Leben zeigen und wie ich mit diesem Wissen immer mehr Frieden schließen kann – sodass auch die Stimmen im Kopf einmal eine Pause einlegen können.
Was sind diese Profil-Linien im Human Design eigentlich?
Im Human Design gibt es insgesamt 6 Linien, die sich zu 12 verschiedenen Profilen kombinieren. Dein Profil beschreibt deine grundlegende Art, dich in der Welt zu bewegen, wie du handelst und mit anderen interagierst.
Jede Person hat zwei Linien in ihrem Profil:
Die bewusste Linie (Persönlichkeitsseite) → das, was du aktiv über dich wahrnimmst.
Die unbewusste Linie (Körperseite) → das, was andere an dir sehen, bevor du es selbst bewusst wahrnimmst.
Und in meinem Chart findest du die Profillinien 4/6
Linie 4 – Der Netzwerker
Die Linie 4 steht für Gemeinschaft, Verbindungen und Beziehungen. Menschen mit dieser Linie sind echte Netzwerker*innen – sie lieben es, in ihrem Umfeld etwas zu bewegen, Kontakte zu knüpfen und Möglichkeiten für Zusammenarbeit zu schaffen.
Als ich die Beschreibung der Linie 4 gelesen habe, habe ich mich sofort erkannt: Ja, ich bin jemand, der Verbindungen liebt! Ich genieße es, mit Menschen zu arbeiten, Ideen zu teilen und etwas gemeinsam aufzubauen. Innerlich habe ich mich immer als offen, zugänglich und freundlich empfunden – jemand, der andere gerne einlädt, ein Teil seiner Welt zu werden.
Doch dann gibt es noch die 6. Linie, die mir förmlich in diese gefühlte Offenheit hineingrätscht …
Linie 6 – Das Rollenvorbild
Die Linie 6 ist tiefgründig, weise und trägt das Potenzial in sich, ein Rollenvorbild zu sein. Sie ist geprägt von verschiedenen Lebensphasen (1.Phase:Trial & Error (0–30 Jahre): Viele Erfahrungen, oft mit Rückschlägen verbunden, 2. Phase: Der Rückzug (30–50 Jahre): Reflexion & Suche nach Klarheit, 3. Phase: Das Rollenvorbild (ab 50): Tiefe Weisheit, natürliche Autorität. und der ständigen Suche nach Authentizität und Wahrheit)
Besonders, wenn die Linie 6 auf der Körperseite liegt – wie bei mir – hat sie eine Wirkung, die auf das Außen nicht immer einladend erscheint. Diese Linie strahlt körperlich etwas aus, das andere Menschen größtenteils als distanziert oder unnahbar wahrnehmen.
Und hier begann mein innerer Konflikt.
Lange bevor ich von Human Design wusste, wurde mir immer wieder gesagt:
„Du wirkst so unfreundlich.“
„Warum ziehst du immer so ein langes Gesicht?“
Manche gingen sogar so weit, zu sagen:
„Du schaust immer so grimmig, lächle doch mal mehr!“
Diese Aussagen haben mich tief getroffen, denn sie passten so gar nicht zu meinem inneren Bild. Ich dachte: „Aber ich bin doch offen und nett. Warum sehen die anderen das nicht?“ Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass dies die Energie der 6. Linie auf meiner Körperseite ist, die auf andere gewirkt hat und auch immer wirken wird.. Diese Linie sendet oft Signale aus, die nicht auf den ersten Blick zugänglich erscheinen – vor allem für Menschen, die eher oberflächlich wahrnehmen.
Das hat mich früher unglaublich verunsichert. Ich wollte verstanden werden, wollte, dass die Menschen sehen, wer ich wirklich bin und ständig der Gedanke im Kopf: Lächeln! Schau freundlich in die Welt!
Doch als Projektorin mit den Linien 4/6 habe ich gelernt, dass ich nicht für alle Menschen gedacht bin. Meine Energie – meine Fähigkeit, Dinge zu sehen, die andere nicht sehen – ist nicht immer willkommen. Und das ist okay.
Heute weiß ich, dass ich vor allem für diejenigen da bin, die bereit sind, tiefer zu schauen. Menschen, die mutig genug sind, hinter Fassaden zu blicken, nachzufragen und wirklich zu sehen.
Human Design als Schlüssel zu mehr Selbstakzeptanz
Das Wissen über die Linie 6 hat für mich vieles verändert. Ich habe verstanden, dass meine Wirkung nicht immer mit meinen Absichten übereinstimmen muss – und dass das völlig in Ordnung ist.
Meine Human-Design-Coachin sagte einmal zu mir:
„Vielleicht bist du einfach für ganz besondere Menschen gemacht.“
Dieser Satz hat mich so sehr berührt, denn er hat mir gezeigt, dass ich nicht versuchen muss, für alle da zu sein. Es reicht, die Menschen in mein Leben zu lassen, die wirklich zu mir passen.
Die Linie 6 hat mir auch gezeigt, dass ich lernen darf, Geduld mit mir selbst zu haben. Diese Rolle als Rollenvorbild entfaltet sich erst mit der Zeit – in verschiedenen Phasen meines Lebens. Und ich sehe heute, wie diese Entwicklung mir erlaubt, immer authentischer zu werden, gleichzeitig offen zu bleiben und meine Erfahrungen zu teilen, um andere weiter voranzubringen.
Ein neues Verständnis für mich selbst
Heute gehe ich anders mit Kommentaren um, die mich früher tief verletzt hätten. Ich weiß, dass meine Energie für manche Menschen nicht einladend wirkt. Aber ich weiß auch, dass das nichts über meinen Wert aussagt.
Im Gegenteil: Es zeigt mir, dass ich meine Energie schützen darf, dass ich wählen darf, mit wem ich in Verbindung trete.
Die Linie 4 und die Linie 6 – sie mögen auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Doch in mir finden sie immer mehr eine Balance. Ich kann tiefgreifende Verbindungen aufbauen und gleichzeitig meine Rolle als Beobachterin, als jemand, der tiefer schaut, leben.
Und das fühlt sich unglaublich stimmig an.
Was diese Erkenntnis für mich als Hundetrainerin bedeutet
Dieses Wissen über meine Profilinien hat nicht nur meinen Blick auf mich selbst verändert, sondern auch die Art und Weise, wie ich als Hundetrainerin arbeite – sowohl mit Trainerkollegen als auch mit Hundehaltern.
Wenn ich mit Trainern arbeite
In meiner Arbeit mit anderen Trainern sehe ich oft Dinge, die sie selbst (noch) nicht wahrnehmen können. Es ist, als würde ich einen Spiegel vorhalten, der ihnen zeigt, welche Einzigartigkeit in ihnen steckt und wie sie diese in ihre Trainingsphilosophie einfließen lassen können.
Doch ich habe auch gelernt, dass nicht jeder bereit ist, so tief zu gehen. Manche suchen einfache Lösungen oder schnelle Antworten – und das ist nicht mein Weg.
Meine Arbeit richtet sich an Menschen, die bereit sind, hinter die Fassade zu schauen, die wirklich verstehen wollen, was sie antreibt, und wie sie ihr Potenzial entfalten können.
In der Arbeit mit Hundehaltern
Auch in meiner Arbeit mit Hundehaltern zeigt sich diese Tiefe. Als Projektorin sehe ich Dinge, die oft ungesagt bleiben – die feinen Nuancen in der Beziehung zwischen Mensch und Hund, die kleinen Signale, die der Hund sendet, und die Missverständnisse, die daraus entstehen können.
Doch auch hier gilt: Wer mit mir arbeitet, muss bereit sein, diese Tiefe zuzulassen. Es geht nicht nur um den Hund, sondern auch um die Menschen – ihre innere Haltung, ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und ihre Offenheit, die Perspektive zu wechseln.
Ich bin überzeugt, dass wahre Veränderung durch echtes Verständnis entsteht – und genau das biete ich in meiner Arbeit an.
Warum Human Design für mich so wichtig geworden ist
Human Design ist für mich mittlerweile mehr als ein persönliches Tool. Es hat mir nicht nur geholfen, mich selbst besser zu verstehen, sondern auch mein Business neu auszurichten.
Ich lasse Human Design immer mehr in meine Arbeit einfließen, weil es nicht nur mir, sondern auch meinen Kunden hilft, sich selbst besser zu verstehen.
Ob als Trainer oder Hundehalter – es ist ein Schlüssel, der Türen öffnet. Türen zu mehr Klarheit, Authentizität und einem bewussten Miteinander. Und ich bin davon überzeugt, dass genau das die Basis für eine tiefere Verbindung ist – zwischen Mensch und Hund, zwischen Trainer und Kunde und letztlich auch zu sich selbst.
Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder oder bist neugierig geworden, was Human Design für dich bedeuten könnte. Ich lade dich ein, diese Reise zu dir selbst und deinem Potenzial zu starten. Der Schlüssel liegt bereits in dir – du musst nur bereit sein, die Tür zu öffnen.
Wenn du hierzu noch mehr wissen möchtest, dann schreib´mir gerne eine Nachricht.
Waldige Grüße
Nicole
P.S.: Hier gibt es noch ein bisschen mehr Input zum Thema Human Design und Mammalian Design: Klick!