Falkenblick – Deine Handlungsempfehlung

Falkenblick – Deine Handlungsempfehlung

Falkenblick-Onlinementoring für Hundehalter mit jagdlich motivierten Hunden

Danke, dass du die Vorbereitungsfragen beantwortet hast, lass uns nun tief und effektiv in dein Thema hinein gehen.

Aus meiner Falkenperspektive heraus und mit meiner gesammelten Erfahrung werde ich innerhalb von 20 Minuten eure Situation genau analysieren und du bekommst von mir eine ganz klare Antwort darauf was euch in der Natur straucheln lässt. Das Falkenblick-Mentoring ist etwas ganz besonderes. Hier kann schon so viel passieren.

Ich stelle dir meine volle Expertise zur Verfügung damit du die Antwort zu eurem Thema bekommst nach der du gesucht hast.

Du bekommst nach deiner verbindlichen Buchung einen Terminvorschlag von mir zugesendet damit du schnell die Antwort auf deine Frage bekommst.

Ich freue mich schon auf dich …

Waldige Grüße

Nicole Lützenkirchen

 

Das Ding mit dem heiligen Zapfen

Das Ding mit dem heiligen Zapfen

– oder –

wie man sich über Beute definiert!

Während ich hier im Garten fast schon meditativ die letzten Blätter zusammenfege und überlege wie ich einen Artikel übers Apportieren und was dabei bei Mensch und Hund vor sich geht am besten anfange, liefern mir die beiden bärtigen Mädels eigentlich den perfekten Einstieg für einen Themenschwerpunkt, den Umgang mit der Beute und wie sich Hunde darüber, auch dem Menschen gegenüber, definieren.

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Wenn das Pubärtel den Ruf der großen weiten Wildnis vernimmt

Wenn das Pubärtel den Ruf der großen weiten Wildnis vernimmt

Wenn das Pubärtel den Ruf der großen weiten Wildnis vernimmt …

Eben noch schaut sie mich mit ihren großen Welpenaugen an, das Fell ist ihr noch viel zu groß und die Ohren wehen beim Herankommen wild im Wind umher.

Ich bin zufrieden mit dem was wir beide uns in den letzten Monaten zusammen erarbeitet haben…

Das Folgen mit und ohne Leine macht sie ganz wunderbar. Sie kommt in Windeseile auf Pfiff oder Zuruf heran, trägt mir stolz ihre Funde zu, setzt sich dabei hin und wartet bis sie es mir in die Hand legen darf. Die ersten Spuren wurden ausgearbeitet, am abgelegten Rucksack kommt man gerne zur Ruhe und macht dort auch schon mal ein Nickerchen, egal was außen herum so alles passiert.

Und eines Morgens steht man auf und alles ist anders. Wer genau hat mir diesen netten kleinen Welpen geklaut und mir im Austausch dafür dieses Monster vor die Füße gesetzt? Ein ungelenkes, schlaksiges etwas dem das Hirn vom kleinen grünen Männchen durch ein trockenes Brötchen ersetzt wurde.

Kontakthalten, Rückruf, Bleiben am Rucksack, was war das noch mal? Hatten wir diese Themen schon einmal angesprochen? Und warum genau willst du das Apportel eigentlich wieder haben? Wusstest du eigentlich das es neben der Spur die du gelegt hast auch noch andere Spuren existieren und das es da noch eine große weite Welt außerhalb deines Dunstkreises gibt?

Ich atme durch und versuche mir die Fakten vor Augen zu halten und das ganze nicht so ganz persönlich zu nehmen (was manchmal wirklich funktioniert) …

Sie befindet sich in der pupertären Phase, wie so jeder Hund zwischen dem 5. und dem 12. Monat. Der eine ist halt etwas früher dran und schneller durch (meistens kleine Rassen) und die anderen kommen später dran und brauchen dafür auch etwas länger (größere Rassen).

Die Hunde reifen körperlich und werden geschlechtsreif, was aber noch lange nicht heißt, dass sie auch schon psychisch gereift sind. In dieser Zeit gleicht das Hundegehirn einer Großbaustellen und wird Stück für Stück umstrukturiert. Geradeaus denken scheint unmöglich. Im Moment gilt das Prinzip „Use ist or lose it“!

Alle Vernetzungen in Hirn werden noch einmal auf ihre Wichtigkeit überprüft.

Brauche ich das? Ist das noch relevant, oder kann das weg? Alle Themen die wir nun noch einmal aufs neue miteinander besprechen bleiben relevant und werden gefestigt. Alles andere wird aussortiert. Das heißt für mich im Umgang miteinander schon einmal: ruhig bleiben, Orientierung bieten und klar sein in dem was ich fordere.

Was bedeutet das nun für das Thema Jagen?

Jagen bekommt in dieser Zeit einen größeren Stellenwert. Ernsthaftes Jagdverhalten entsteht. Nun liegt es an mir dieses in die gewünschten Bahnen zu leiten und ich muss mir klar sein was ich von meinem zukünftigen Jagdbegleiter erwarte.

Da ich nicht will, dass sie sich selbstständig entzieht und ihre eigene kleine Jagdgesellschaft abhält, kommt zunächst einfach mal wieder die Schleppleine dran. So können wir noch einmal prima über Dinge wie: wer orientiert sich hier eigentlich an wem, wo darf man sich aufhalten und was war eigentlich noch mal der Rückruf und das Stoppen, reden. Die Schleppleine binde ich mit einfach um. Sie ist nur für den Notfall gedacht und soll nicht mein verlängerter Arm sein. Sie soll nur das selbstständige Entziehen verhindern falls ich mal zu langsam mit meiner Reaktion bin. Ansonsten arbeiten wir mit dem Leinenhandling weiter wie gehabt.

Reize ertragen fällt im Moment verdammt schwer. Frustrationstoleranz ist nicht ihre Stärke. Also werden Lernumgebungen so ausgesucht das der Frust nicht zu hoch ist, das ein Lernen nicht mehr stattfinden kann. Ruheübung, immer und überall, ist die Devise! Die Anwesenheit von Reizen ertragen lernen ohne sofort in die Vollen zu springen. Das gilt ebenso für die Ablage am Rucksack. Es ist zur Zeit recht mühsam. Kleinschrittig geht es vorwärts und so manches mal muss ich echt die Zähne zusammen beißen um nicht unfair zu werden.

Ja, und dann ist da noch die Sache mit der Beute. Gerade unter meinen beiden Hunden ein großes Thema. Meins oder deins! Pfoten weg! Da wird sich ganz klar positioniert und es werden Absprachen getroffen. Mag der Gegenstand auch noch so klein und unbedeutend sein. Aber da sind wir uns einig. Beute wird bei mir abgegeben und im Tausch gibt es auch schon mal die komplette Futterration.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!

Ich hoffe das sich die relevanten Vernetzungen im Hirn verstärken, eine fette Myelinschicht drum herum gebildet wird und das ganze dann auch schnell, zuverlässig und ohne großartige Fehlschaltung funktioniert 😉

Und an manchen Tagen wenn dann mal wieder gar nichts geht, nehme ich mir das Julchen und wir wandern ohne Leine durch die Dünen, lassen Fasan, Hase und Co. links liegen und genießen es einmal ohne das Pubärtel draußen zu sein!

 

Und ich weiß das es sich lohnt gerade jetzt dran zu bleiben, Ruhe zu bewahren und sage mir mantraartig: „Alles ist gut und richtig so wie es ist!“

Nicole Lützenkirchen

 

 

Alles wieder auf Anfang

Alles wieder auf Anfang

Abschied nehmen …

Kein leichter Schritt. Sich bewusst sein das in einer halben Stunde alles anders sein wird als in den letzten 13,5 Jahren. Noch einmal das wohlige brummen hören wenn man ihr die Ohren krault, noch einmal die Nase in das dicke braune Fell stecken …

Abends schaue ich von der Terrasse in den Garten. Unter ihrem geliebten Pflaumenbaum klafft ein großer brauner Fleck, darauf steht ein Kerze.

Mein Mann nimmt mich in den Arm und sagt :“ Weißt du noch … !“

Wir sitzen den ganzen Abend am Esstisch, jeder hat seine ganz eigene Geschichte über Fila zu erzählen. Omas geklaute Butter. Die gefressene Ente. Der Fasan, den sie mir aus der Luft geholt hat und weißt du noch der Fasan auf Texel? Der, der vor das Verkehrsschild geflogen ist? Der den Fila, obwohl sie am Rad war, unbedingt haben wollte?

Und vor allem eins, der eher nicht so ernst gemeinte Satz: “Schatz, wenn du das mit dem Jagdschein durchziehst schenke ich dir zur bestandenen Prüfung so einen richtigen strubbeligen Deutsch Drahthaar.“

Ja das war der Anfang für so ziemlich alles!

Noch absolut grün hinter den Ohren was die Jagerei betrifft, mit einem jungen Deutsch-Drahthaar in die Jagdhundeszene reingepurzelt. Sitz bei Fuß, Down, Voooorrrraaaan apport, suuuuch verwund und so isser brav! Haben wir alles tapfer mitgemacht bis zur VGP und der braune kleine Panzer (wie wir sie liebevoll genannt haben) hat mir so manches mal den Allerwertesten gerettet.

Ich habe die Ausbildungsmethoden damals nicht wirklich hinterfragt. Wird wohl so richtig gewesen sein, habe ich gedacht. Auf den Prüfungen hatten wir Erfolg. Doch ein flaues Gefühl im Magen ist irgendwie immer geblieben. Brüllen und Härte waren damals auch schon nicht so mein Ding. Aber gab es eine Alternative? So, sollte es auf keinen Fall weiter gehen, irgendeinen anderen Weg muss es doch geben.

Es gibt viele Religionen und Götter in der Jagdhundeszene …

Viele Wochenenden, gefahrene Kilometer und hitzige Diskussionen, Aha-Momente und manchmal nur Kopfschütteln bis ich den richtigen Weg für uns gefunden habe. Einmal auf den Kopf zugesagt zu bekomme, dass mein Hund nur ein dressiertes Äffchen ist war ziemlich hart aber heilsam. Also haben wir noch einmal von vorne angefangen, umgedacht, anders gearbeitet und siehe da: ich hatte einen selbstständig denkenden Hund der gerne mit mir zusammen arbeitet, Ideen entwickelt wie wir gemeinsam zum Ziel kommen. In ihrem Tun konnte ich sie nun besser einschätzen und lenken.

Ein echtes Team das meistens nur einem kleinen Wink bedarf um dem anderen zu sagen was jetzt gerade ansteht. Ich hatte auf einmal eine verlässliche Partnerin an meiner Seite! Bis zum letzten Tag!

Und jetzt? Jetzt war es leer hier!

Jule unsere Drahthaarvizsla-Hündin schien auch im luftleeren Raum umher zu irren. Die Chefin war nicht mehr da. Keiner der ihr sagte wo es lang geht, ihr die Kauknochen streitig macht oder an den man sich am Abend still heimlich und leise ankuscheln konnte (wenn man das auch nicht gerne öffentlich zugeben würde). Zwei Wochen hat sie quasi durchgeschlafen, ist nur zum fressen und säubern aufgestanden und dann auch sofort wieder auf die Couch verschwunden.

Nach diesen zwei Wochen war sie erwachsen. Fünf Jahre hatte sie sich dieses kindliche, verspielte, durchgeknallte Vizslasein bewahrt. Jetzt war es fort!

In der Familie war es eigentlich ziemlich klar, das wir nun erst mal mit Jule alleine an der Seite durchs Leben ziehen würden. War ja auch viel einfacher für mich, auf den Seminaren, im Alltag und überhaupt.

 

Für einen Welpen schien keine Zeit und wie viel Zeit lässt man überhaupt vergehen bis man dem Gedanken an ein weiteres Familienmitglied Raum lassen darf. Dieser Gedanke fühlte sich einfach nicht richtig an.

Ja, wäre da nicht dieser entspannte Urlaub gewesen…

So ein Urlaub in dem man nach einer dreistündigen Wanderung auf der Couch rumlümmelt, einen heißen Kaffee in der Hand hat und sich im Internet verliert.

Oha, den Züchternamen kenn ich … da war doch was, man hatte da auf der Messe mal drüber gesprochen. Mensch, das war doch der emphatisches Richter der mir als Erstlingsführerin durch die VGP geholfen hat, mir geduldig erklärt hat was von mir erwartet wird und das ich jetzt mal Gas geben soll. Während der Prüfung eine echte Hilfe für mich. Dafür bin ich ihm immer noch dankbar.Hmmm, ist ja auch gar nicht so weit weg und wie die Welpen aufwachsen ist auch ein Traum! NEIN!

Was soll ich sagen. Ich habe eine Nacht nicht geschlafen und konnte meinem Mann am nächsten Morgen beim Frühstück nicht in die Augen schauen, aus Angst, dass er meine Gedanken sofort errät. Irgendwie war ich auch sonst den ganzen Tag abwesend. Die arme Jule, muss gedacht haben, dass ich total neben der Spur bin. Strand rauf Strand runter. Möwen jagen war erlaubt und deshalb wohl sofort uninteressant. Irgendwas war faul!

Noch in Gummistiefeln, Regenjacke, Mütze und Schal verpackt teilte ich meiner Familie mit das wir ein zusätzliches Familienmitglied bekommen. Das war keine Frage. Es war eine Feststellung. Mir war bewusst, dass ich aus anderer Richtung sicherlich einiges zu hören oder zu lesen bekommen werde und nicht überall mit diesem Hund mit offenen Armen empfangen werde. Ich habe das Für und Wieder immer und immer wieder abgewägt und mich bewußt für diesen Hund entschieden. So zog klein Frieda Mitte März bei uns ein. Ein Welpe um den man sich die ersten acht Wochen liebevoll gekümmert hatte und der wohl behütet mit seinen Geschwistern heranwachsen durfte.

Und dann … dann ist auf einmal wieder alles auf Anfang gestellt!

Schlaflose Nächte, Zewa in Endlosschleife, spitze Zähnchen und blanke Nerven.

Und genau das werden die Geschichten sein die wir uns irgendwann einmal erzählen werden. Dinge die uns im Moment noch graue Haare wachsen lassen, werden uns dann ein schmunzeln abringen. Sorry Christian, es tut mir echt leid für dein Fernglas, deine Filzpantoffeln und von der kaputten Schlafanzughose hab´ ich dir noch gar nichts erzählt …

Was wünsche ich mir für die gemeinsame Zukunft?

Es wäre klasse wenn wir zum Team werden, auf der Jagd wie auch im Alltag. Ich Klein-Frieda in ihrem Tun lesen und fördern kann und sie so akzeptiere wie sie ist (ja, es ist wieder eine liebenswerte Knalltüte mit einer Menge Ideen für Unsinn). Ich möchte ihr Potential weiter entwickeln und niemals den Respekt vor ihren Fähigkeiten verlieren oder als selbstverständlich erachten.

Genau heute ist sie ein halbes Jahr alt. Wir haben den Grundstock für Ruhe und Gelassenheit gelegt. Sie ist gern an meiner Seite (so langsam kommt aber das Pubärtel raus), apportiert mit Freude und arbeitet schon die ersten kleinen Spuren. So kann das ganze ruhig weiter gehen. Manchmal muss ich mich allerdings ein bisschen bremsen, erwarte zu viel und muss langsamer machen. Ich glaube sie verzeiht es mir, baut dann schnell eine ihrer Ideen ein und ich weiß sofort wo der Hase lang läuft.

Dankbar sein …

So richtig „weg“ ist Fila nicht und wird es auch nie sein. Sie hat eine Menge Erfahrungen hinterlassen auf die ich nun zurückgreifen kann, oder Erfahrungen die ich so nicht mehr machen möchte. Sie hat den Weg bereitet für Klein-Frieda. Damit wir von Anfang an ein besseres Team werden, uns manche Erfahrungen sparen können und auf Augenhöhe miteinander umgehen. Im Familienalltag, im Training mit meinen Kunden und auf der Jagd. Manchmal ist es an der das Zeit das man sich trennen muss, egal in welchem Zusammenhang. Das tut unter Umständen echt weh. Aber man kann immer dankbar zurück schauen und lernen es besser zu machen. Mutig sein, zu dem stehen was man tut und dann nach vorne schauen.

Ja und jetzt sitzen Jule, Frieda und ich unter Filas Pflaumenbaum. Jule zählt Amseln und Frieda frisst Pflaumen. Wie soll es auch anders sein bei einem DD … hab´ ich wirklich etwas anderes erwartet?

Ich freue mich auf das was da kommt!

Nicole Lützenkirchen

23.Juli 2019

 

Danke liebe Inga Haase für die Bilder (Flainfotografie)

Leben mit einem Spezialisten

Leben mit einem Spezialisten

Was kann der jagdlich motivierte Familienhund von seinem Kollegen, der im jagdlichen Einsatz steht, lernen?

von Nicole Lützenkirchen

Wie kannst du deinen Hund typgerecht auslasten, dadurch die Orientierung an dir fördern und den Rückruf festigst …

Leise folgt mir meine Deutsch Drahthaar Hündin, hält ohne Leine nah Kontakt und bleibt neben mir stehen wenn ich mir das Fernglas vor die Augen halte. Sie streckt die Nase in die Luft schaut mich an als ob sie sagen würde „Du, hast du es auch gerochen, da ist was“… Dabei ist sie ganz ruhig, gibt keinen Laut von sich.

Wir gehen leise weiter. Kein einziger Ast knackt unter ihren Pfoten. Brav legt sie sich neben den Rucksack unter den Hochsitz und wartet. Hin und wieder sehe ich ihr Ohrenspiel oder ihre Nase die in den Wind gestreckt ist. Wir lassen Rehe und Fuchs vorbei ziehen, ich genieße den Augenblick, die aufgehende Sonne, die Ruhe und verlasse mich voll und ganz darauf, dass sie dort unten wartet bis wir wieder nach Hause gehen, denn oft passiert einfach nichts.

„Aber ich weiß, dass sie im Fall der Fälle da ist!“

Ein verletztes Stück Wild muss nachgesucht werden. Sie konzentriert sich genau auf diese eine Spur obwohl noch jede Menge andere Waldbewohner unterwegs sind. Zielsicher, langsam und mit tiefer Nase arbeitet sie die Spur aus.

Es fällt mir immer wieder schwer, mir vorzustellen was sie dabei alles wahrnimmt. Verschiedene Untergründe wie Wiese, Waldboden, Acker und Feldweg, jeder Untergrund für sich schon ein völlig anderes Geruchserlebnis. Hase, Fuchs und Dachs waren bestimmt auch da. Zu denen hat sie bestimmt auch eine Idee …  Sie bleibt aber auf dieser einen bestimmten Spur und sie will finden.

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Den Verleitungen widerstehen

Den Verleitungen widerstehen

Den Verleitungen widerstehen

„Ich will aber das Hasiiiiii“

von Sabine Nölke 

Zweimal in der Woche gehe ich in die Hundeschule. Nicht, dass ich das nötig hätte – oder vielleicht doch – unser Bayerischer Gebirgsschweißhund (BGS) Loisl schon. Die Auslastung des dreieinhalb Jahre alten Burschen stellt die Grundlage für ein friedvolles Miteinander dar. Lässt man die Leine im übertragenen Sinne schleifen, dann entwickelt er eigene Beschäftigungsmodelle, die meinen Vorstellungen nicht ansatzweise entsprechen. Bellen, jaulen und jedermann seine unmittelbare Befindlichkeit mitzuteilen, das gehört zur genetischen Grundausstattung des BGS. Loisl steigert sich da schnell hinein und singt wahre Arien darüber, dass er doch bitte beachtet, gefüttert und ausgeführt werden möchte. Er klagt darüber, dass er nicht zu jenem und diesem Hund hingelassen wird und begrüßt Fremde oft grunzend, was regelmäßig zu Fehleinschätzungen seitens der Zweibeiner führt, knurrt der etwa? Guten Freunden gibt er nicht nur ein Küsschen, die werden mit dem Wedeltanz und einem kräftigen Dudödeldi willkommen geheißen.

Ja, er ist ein bekennender Jodler, sein bajuwarisches Erbe kann er nicht verleugnen.

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