Begegnungen bewusst gestalten – nicht erdulden

Begegnungen bewusst gestalten – nicht erdulden

Warum Rücksicht, Abstand und Klarheit nichts mit Unhöflichkeit zu tun haben.

Es war nur ein kurzer Moment. Eine Hundebegegnung. Frieda an meiner Seite, ein fremder Hund mit viel Anlauf an der 20-Meter-Schleppleine auf uns zu.
Ich nehme Frieda ruhig auf die hundabgewandte Seite, schirme sie ab – und höre hinter mir:
„Ist Ihr Hund böse?“

Ein Satz, wie ein Stempel. Patsch!
Nur weil ich vorausschauend handle. Nur weil ich für meine Zeit mit meinem Hund Verantwortung übernehme.

Aber eigentlich geht es um etwas anderes.

1. MeTime ist für mich keine Einladung zum Sozialkontakt

Wenn ich mit Frieda draußen bin, bin ich nicht verfügbar für andere.
Das ist unsere Zeit.
Ein Raum, in dem wir in Verbindung sind. In dem ich nicht erklären, nicht rechtfertigen, nicht diskutieren muss.
Und sie – Frieda – ist dabei nicht dazu da, andere Hunde zu unterhalten.

Viele Hundetrainer:innen kennen genau dieses Gefühl – besonders dann, wenn sie selbst mit ihren Hunden draußen sind:
Plötzlich wird aus der eigenen Zeit ein offener Spielplatz für Erwartungen anderer.

Aber genau hier beginnt echte Führung:
Indem wir Grenzen setzen, statt uns anzupassen.

2. Führung beginnt im Kopf – nicht an der Leine

Eine vorausschauende Entscheidung ist kein Ausdruck von Angst oder Vermeidung.
Sie ist ein Zeichen von Klarheit.
Ich positioniere mich zwischen Frieda und dem anderen Hund nicht, weil sie „böse“ ist –
sondern weil ich Verantwortung für die Situation übernehme.

Begegnungen gestalten – das ist ein wesentlicher Teil unserer Aufgabe als Trainer:innen.
Und genau das dürfen wir auch unseren Kund:innen beibringen:

  • Dass sie nicht verpflichtet sind, jede Begegnung „auszuhalten“.

  • Dass sie entscheiden dürfen, wann Kontakt sinnvoll ist – und wann nicht.

  • Und dass gute Führung in der eigenen Klarheit liegt.

3. Grenzen sind kein Mangel – sie sind Beziehungsschutz

Viele Halter:innen spüren innerlich, dass sie Begegnungen vermeiden möchten.
Aber sie trauen sich nicht.
Zu groß ist die Angst vor Bewertung, vor dem Satz:
„Der tut doch nichts. Der will nur Hallo sagen.“

Doch Hunde profitieren von einem klar strukturierten sozialen Raum:

  • Ein Raum, in dem sie sich nicht mit distanzlosen Artgenossen auseinandersetzen müssen.

  • In dem sie ihre Energie für den Menschen an ihrer Seite nutzen dürfen.

  • In dem sie sich sicher fühlen – nicht nur körperlich, sondern auch sozial.

Und genau das dürfen wir als Trainer:innen sichtbar machen:

👉 Dass Rücksicht nichts mit Ablehnung zu tun hat.
👉 Dass klare Führung mehr Verbindung schafft als jedes wilde Spiel.
👉 Dass wir keine Hundekontakte brauchen, um sozialverträgliche Hunde zu erziehen – sondern vor allem ersteinmal Beziehung, Orientierung und Vertrauen.

4. Was du als Trainer:in mitnehmen kannst

Wenn du mit deinen Kund:innen arbeitest, frage dich:

  • Trauen sie sich, Begegnungen aktiv zu gestalten?

  • Wissen sie, wann sie sich dazwischenstellen sollten?

  • Haben sie das Gefühl, dass sie ausreichen, ohne Spiel, ohne „Hallo“?

  • Wissen sie, wie sie klare Entscheidungen treffen, ohne sich rechtfertigen zu müssen?

Genau hier liegt deine Kraft als Trainer:in.


Nicht im Erklären von Signalen, sondern im Stärken der Haltung deiner Kund:innen.
Im Vermitteln von innerer Sicherheit, Klarheit und Handlungskompetenz.
Denn Führung beginnt nicht mit dem ersten Kommando – sondern mit der Entscheidung, Räume zu gestalten.

Waldige Grüße

Nicole

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Revierverhalten mit Schnittbild – das stille Mähpinkeln der Anderen

Revierverhalten mit Schnittbild – das stille Mähpinkeln der Anderen

Es ist Frühjahr. Die Welt atmet auf.

Über Nacht ist das letzte Grau des Winters verschwunden. Die Luft riecht nach frischer Erde, ein Hauch von jungem Gras mischt sich darunter, und irgendwo am Horizont zwitschert ein Vogel, der offensichtlich beschlossen hat, dass heute ein guter Tag zum Singen ist.
Die Sonne wärmt zum ersten Mal wieder Haut und Herz – so ein weiches, mildes Licht, das nicht nur die Terrassenmöbel zurück ins Leben ruft, sondern auch die Menschen.
Und dann, als feierlicher Auftakt zum Frühling, quietscht sie: die erste Garagentür.
Ein verheißungsvolles Geräusch. Ein bisschen wie ein Vorhang, der sich öffnet, bevor das große Theaterstück beginnt.
Wenig später geht es los. Das große Brummen. Das Surren. Das metallische Klackern, wenn Messer sich wieder in Bewegung setzen.
Kaum hat der erste seinen Rasenmäher aus dem Winterschlaf befreit, breitet sich eine unsichtbare Welle aus: eine Welle, die Motoren zum Leben erweckt, Verlängerungskabel aus Garagen fischen lässt und in Windeseile dafür sorgt, dass aus einer stillen Straße ein wohlorganisiertes Rasenmäh-Konzert wird.

Mähen, trimmen, kanten. Zentimetergenau.

Einmal längs, einmal quer, manchmal sogar diagonal – je nach Temperament, Laune oder innerem Bedürfnis nach kreativer Selbstverwirklichung auf 300 Quadratmetern Grün.
Ich sitze auf meiner Terrasse, die Kaffeetasse zwischen meinen Händen, und genieße das Schauspiel wie eine heimliche Zuschauerin auf der Loge. Es ist immer gleich – und doch jedes Jahr aufs Neue wunderbar.
Neben mir erhebt sich Frieda, meine vierbeinige Assistentin in Sachen Revierkunde. Sie schüttelt sich einmal kräftig, als wolle sie auch den letzten Winterschlaf aus ihrem Fell schütteln, und macht sich dann auf den Weg.
Ihr Ziel: Der Garten. Ihr Auftrag: Die Duftbotschaften der letzten Wochen entschlüsseln – und eigene zu hinterlassen.
Mit konzentrierter Miene schwebt ihre Nase über das Gras, prüft sorgfältig jede Ecke, jedes Blatt, jede unsichtbare Spur. Einmal bleibt sie stehen, hebt die Nase, prüft den Wind – und dann, mit einer Entschlossenheit, die keinen Zweifel lässt, hebt sie das Bein. (Ja, Frieda ist eine Rüdin. Aber, wenn es ums Revier geht, kennt sie keine Konventionen.)
Drüben rollt der erste Mäher an. Nicht ganz so anmutig wie Frieda – eher rumpelnd, stolpernd, manchmal ein wenig widerspenstig. Aber mit einem ähnlich klaren Ziel:

„Hier ist meins.“ „Ich kümmere mich.“ „Das ist mein Bereich.“

Manche mähen häufiger. Andere eher strategisch. Und dann gibt es jene, die ein bisschen… über die Grenze mähen.
Nur ein kleines Stück. Fast wie aus Versehen. Vielleicht war da wirklich noch ein Grashalm, der aus der Reihe tanzte. Vielleicht aber auch ein stiller Fingerzeig: „Sieh her. Auch hier habe ich ein Auge drauf.“
Und wenn ich so auf meinen eigenen Rasen blicke – und auf die schmale, beinahe unmerklich neu gesetzte Kante meines Nachbarn – frage ich mich:
Was ist das eigentlich? Pflege? Akribie? Oder doch ein leiser Revieranspruch?
Denn mal ehrlich: Wenn jemand mit seinem Mäher bis in mein Gebiet rollt, fühlt sich das doch ein kleines bisschen an wie eine stille Botschaft:
„Du hast’s nicht im Griff – ich übernehme das mal.“
Oder noch subtiler:
„Dein Revier? Ist auch irgendwie meins.“

In der Hundewelt wäre das glasklar: Fremdpinkeln.

Und das, wie jeder Hund weiß, ist selten der Beginn einer tiefen, innigen Freundschaft.
Ich lehne mich zurück, spüre den warmen Becher in meinen Händen, und frage mich:
Müsste ich jetzt demonstrativ aufstehen, meinen eigenen Mäher anwerfen, und eine neue, breitere, glänzendere Schneise durch meinen Rasen ziehen?
Nur um zu zeigen: „Bis hierher – und nicht weiter.“
Oder reicht es vielleicht – still sitzenzubleiben, die Sonne auf der Haut zu spüren, meinen Hund beim Schnuppern zu beobachten, und innerlich zu lächeln?

Vielleicht reicht es zu wissen:

„Mein Revier kennt keine Rasenkante. Aber ich weiß genau, wo’s anfängt.“
Und vielleicht – ganz vielleicht – ist das der schönste Revieranspruch von allen.
Und manchmal reicht es, einfach zu wissen, wo das eigene Stückchen Welt beginnt
P.S.:
„…und manchmal bin ich vielleicht auch die, die heimlich mäht, ohne vorher zu reservieren. Nur, um zu zeigen, dass ich’s auch noch draufhab.“
Du Echt Klar

Du Echt Klar

Du. Echt. Klar.

Warum dein Platz als Hundetrainer:in nicht laut sein muss, um wirksam zu sein.

Es sind oft diese stillen Momente.
Du stehst im Training, die Sonne blinzelt durchs Laub, ein Hund atmet hörbar aus.
Die Halterin löst zum ersten Mal den Blick vom Problem – und sieht wieder den Hund.
Ein Moment der Verbindung. Ein kleines Innehalten.

Und während du das begleitest, professionell, achtsam, einfühlsam,
blitzt in dir ein Gedanke auf:
„Wieso fühlt es sich trotzdem nicht richtig an?“

Ich kenne diesen Gedanken.
Nicht weil ich fachlich unsicher war – sondern weil ich mich selbst nicht mehr gespürt habe.

Ich bin Projektorin.
Und falls du Human Design noch nicht kennst:
Projektor:innen sind keine Dauerläufer.
Wir sind eher wie Leuchttürme.
Wir sehen viel, fühlen viel – oft bevor andere überhaupt merken, dass etwas da ist.
Unsere Kraft liegt nicht im Tun um des Tuns willen, sondern im Erkennen, Führen, Halten.
Nicht laut. Nicht dauerhaft sichtbar. Aber tief.
Und wenn wir versuchen, im gleichen Rhythmus wie andere zu rennen, verlieren wir uns – und unsere Strahlkraft.
Und das bedeutet: Ich funktioniere anders als etwa 80 % der Menschen da draußen.

Ich habe mich ständig gefragt:

Warum bin ich nach zwei Stunden Gruppenunterricht so müde – obwohl ich liebe, was ich tue?
Warum fällt es mir so schwer, mich zu entscheiden – obwohl ich so viele gute Ideen habe?
Warum wirkt es bei anderen so leicht – und bei mir fühlt sich alles so schwer an?

Die Antwort kam nicht laut.
Sie kam leise, als ich begonnen habe, mich mit Human Design zu beschäftigen.
Und sie war nicht neu – sie war wie ein Erinnern:

🌿 Du musst dich nicht anpassen, um wirksam zu sein.
🌀 Du musst nicht lauter werden, um gehört zu werden.
Dein Platz ist nicht da, wo andere ihn für dich sehen – sondern da, wo du dich selbst erkennst.

Genau aus diesem Erinnern ist meine Challenge entstanden.
Für dich – wenn du oft spürst, dass du „anders“ arbeitest.
Für dich – wenn du weißt, da ist mehr möglich, aber du fühlst dich manchmal verloren im Vergleich.
Für dich – wenn du deinen Weg gehen willst. Nicht kopiert, nicht angepasst, sondern unkopierbar du.

In dieser Challenge geht es nicht um „mehr“ tun.

Es geht um anders fühlen.
Um still werden.
Hinschauen.
Und erkennen:

✨ Wie deine Energie fließt.
✨ Was dich wirklich trägt.
✨ Und wie du Angebote machst, die zu dir passen – nicht zu irgendeinem Schema.

Was dich erwartet:

Fünf Tage.
Vier davon mit Videoimpulsen, die dich Schritt für Schritt in dein Human Design  begleiten –
mit Fragen, die tiefer gehen als „Was willst du anbieten?“
Am fünften Tag sehen wir uns live. Und du darfst erzählen, fühlen, weiterfragen.

Alles in einem geschützten Raum.
Ohne Bewertungen. Ohne Druck.
Nur du.
Echt. Klar.

Was andere Trainer:innen gesagt haben:

„Ich habe verstanden, warum ich keine große Bühne brauche – sondern Tiefe.“
„Ich bin nicht zu leise. Ich bin genau richtig – nur habe ich zu lange versucht, jemand anders zu sein.“
„Ich darf Angebote machen, die mir gut tun. Und trotzdem (oder gerade deshalb) buchen mich die Richtigen.“

Wenn du spürst, dass dein Weg anders sein darf –

Dann lade ich dich von Herzen ein:
„Du. Echt. Klar.“ – Die 5-Tage-Challenge für Hundetrainer:innen
Ein Raum für dich.
Für deine Energie.
Und für den Platz, der dich nicht müde macht – sondern zum Leuchten bringt.

🗓 Start: 26. Mai (Raumöffnung am 25. Mai)
📍 Ort: Circle-Community
💬 Täglich Impulse + Live-Abschluss am 30. Mai Teilnahmebeitrag 46 Euro netto

👉 Hier kannst du dich anmelden

Waldige Grüße 
Nicole

Frauen im Hundetraining: Kraftvoll und einzigartig

Frauen im Hundetraining: Kraftvoll und einzigartig

Ein Hoch auf uns!

Wir sind nicht nur Trainerinnen. Wir sind Zuhörerinnen, Motivatorinnen, Strateginnen, manchmal auch Seelsorgerinnen. Wir tragen so viel Wissen, Erfahrung und Herz in uns – und dennoch wird unsere Arbeit oft als Selbstverständlichkeit oder als Hobby wahrgenommen. Es ist Zeit, dass wir uns noch bewusster machen, wie wertvoll das ist, was wir tagtäglich leisten. Und dass wir uns erlauben, genau daran zu wachsen – für uns selbst und für unser Business.

Wachstum beginnt mit Klarheit Jede von uns hat ihren ganz eigenen Stil, ihre ganz eigene Art, mit Mensch und Hund zu arbeiten. Doch manchmal fehlt uns der Blick von außen, um all das in eine klare Struktur zu bringen. Gerade als Selbstständige kann es herausfordernd sein, sich Raum für Reflexion zu nehmen, Strategien zu überdenken oder neue Impulse zu finden. Es gibt Momente, in denen wir spüren, dass es Zeit ist, innezuhalten. Zu erkennen, was uns antreibt, was wir brauchen und wohin wir wirklich wollen. Doch oft verschieben wir genau diese Fragen auf später. Dabei liegt so viel Kraft darin, sich genau jetzt bewusst Zeit zu nehmen. Für Klarheit. Für Entwicklung. Für den Mut, Dinge zu verändern.

Reflexionen für dich:

🌿 Wann hast du dich zuletzt selbst gefeiert? Nicht für das, was du tust, sondern für das, was du bist. Für den Weg, den du schon gegangen bist.

🌿 Welche Werte treiben dich in deiner Arbeit an? Was ist dein innerer Kompass, wenn es mal schwierig wird?

🌿 Welche Teile deines Trainer-Seins möchtest du stärken? Wo dürfte es leichter werden? Wo dürfte es wachsen?

🌿 Was ist der nächste kleine Schritt, den du für dich selbst gehen kannst? Etwas, das dir gut tut, dich inspiriert oder dich auf deinem Weg weiterbringt.

Warum ist das wichtig? Weil unser Wissen nicht nur das ist, was wir weitergeben, sondern auch das, was auf fruchtbaren Boden trifft und zu etwas Eigenem wächst. Weil Hundetraining nicht nur aus Methoden besteht, sondern aus Persönlichkeit, Werten und der Art, wie wir unsere Arbeit nach außen tragen. Und weil wir es verdient haben, diesen Raum für uns zu nehmen.

Ich träume ja generell von einer wunderbaren Community für uns Trainerinnen, darum ist die Wildfangs Manufaktur für Trainer auch ein Herzensprojekt für mich.

Waldige Grüße

Nicole

Warum guckst du immer so? Human Design Profil 4/6 verstehen

Warum guckst du immer so? Human Design Profil 4/6 verstehen

Was mein Gesichtsausdruck mit meiner Energie zu tun

In den vergangenen Wochen habe ich mir einmal ganz bewusst die Zeit genommen, zurückzublicken – auf mein Hundetrainerdasein, aber auch auf mein privates Leben. Dabei habe ich einige Momente entdeckt, die für mich jetzt, mit meinem Wissen über Human Design, eine völlig neue Bedeutung haben und sich erklären lassen.

Ich bin laut Human Design eine emotionale Projektorin mit den Profilinien 4/6. Schaut man noch tiefer in mein Chart hinein, gibt es viele weitere spannende Facetten – dazu aber vielleicht später mehr.

Bevor ich Human Design kennenlernen durfte, habe ich mich oft missverstanden gefühlt, zerrissen zwischen meiner inneren Offenheit und der Wahrnehmung, die andere von mir hatten. Ein ewiger innerer Dialog in meinem Kopf, über den ich heute gerne mehr erzählen möchte: Wie sich die Linie 4 und 6 in meinem Leben zeigen und wie ich mit diesem Wissen immer mehr Frieden schließen kann – sodass auch die Stimmen im Kopf einmal eine Pause einlegen können.

Was sind diese Profil-Linien im Human Design eigentlich?

Im Human Design gibt es insgesamt 6 Linien, die sich zu 12 verschiedenen Profilen kombinieren. Dein Profil beschreibt deine grundlegende Art, dich in der Welt zu bewegen, wie du handelst und mit anderen interagierst.

Jede Person hat zwei Linien in ihrem Profil:

Die bewusste Linie (Persönlichkeitsseite) → das, was du aktiv über dich wahrnimmst.
Die unbewusste Linie (Körperseite) → das, was andere an dir sehen, bevor du es selbst bewusst wahrnimmst.

Und in meinem Chart findest du die Profillinien 4/6

Linie 4 – Der Netzwerker

Die Linie 4 steht für Gemeinschaft, Verbindungen und Beziehungen. Menschen mit dieser Linie sind echte Netzwerker*innen – sie lieben es, in ihrem Umfeld etwas zu bewegen, Kontakte zu knüpfen und Möglichkeiten für Zusammenarbeit zu schaffen.

Als ich die Beschreibung der Linie 4 gelesen habe, habe ich mich sofort erkannt: Ja, ich bin jemand, der Verbindungen liebt! Ich genieße es, mit Menschen zu arbeiten, Ideen zu teilen und etwas gemeinsam aufzubauen. Innerlich habe ich mich immer als offen, zugänglich und freundlich empfunden – jemand, der andere gerne einlädt, ein Teil seiner Welt zu werden.

Doch dann gibt es noch die 6. Linie, die mir förmlich in diese gefühlte Offenheit hineingrätscht …

Linie 6 – Das Rollenvorbild

Die Linie 6 ist tiefgründig, weise und trägt das Potenzial in sich, ein Rollenvorbild zu sein. Sie ist geprägt von verschiedenen Lebensphasen (1.Phase:Trial & Error (0–30 Jahre): Viele Erfahrungen, oft mit Rückschlägen verbunden, 2. Phase: Der Rückzug (30–50 Jahre): Reflexion & Suche nach Klarheit, 3. Phase: Das Rollenvorbild (ab 50): Tiefe Weisheit, natürliche Autorität. und der ständigen Suche nach Authentizität und Wahrheit)

Besonders, wenn die Linie 6 auf der Körperseite liegt – wie bei mir – hat sie eine Wirkung, die auf das Außen nicht immer einladend erscheint. Diese Linie strahlt körperlich etwas aus, das andere Menschen größtenteils als distanziert oder unnahbar wahrnehmen.

Und hier begann mein innerer Konflikt.

Lange bevor ich von Human Design wusste, wurde mir immer wieder gesagt:
„Du wirkst so unfreundlich.“
„Warum ziehst du immer so ein langes Gesicht?“
Manche gingen sogar so weit, zu sagen:
„Du schaust immer so grimmig, lächle doch mal mehr!“

Diese Aussagen haben mich tief getroffen, denn sie passten so gar nicht zu meinem inneren Bild. Ich dachte: „Aber ich bin doch offen und nett. Warum sehen die anderen das nicht?“ Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass dies die Energie der 6. Linie auf meiner Körperseite ist, die auf andere gewirkt hat und auch immer wirken wird.. Diese Linie sendet oft Signale aus, die nicht auf den ersten Blick zugänglich erscheinen – vor allem für Menschen, die eher oberflächlich wahrnehmen.

Das hat mich früher unglaublich verunsichert. Ich wollte verstanden werden, wollte, dass die Menschen sehen, wer ich wirklich bin und ständig der Gedanke im Kopf: Lächeln! Schau freundlich in die Welt!

Doch als Projektorin mit den Linien 4/6 habe ich gelernt, dass ich nicht für alle Menschen gedacht bin. Meine Energie – meine Fähigkeit, Dinge zu sehen, die andere nicht sehen – ist nicht immer willkommen. Und das ist okay.

Heute weiß ich, dass ich vor allem für diejenigen da bin, die bereit sind, tiefer zu schauen. Menschen, die mutig genug sind, hinter Fassaden zu blicken, nachzufragen und wirklich zu sehen.

Human Design als Schlüssel zu mehr Selbstakzeptanz

Das Wissen über die Linie 6 hat für mich vieles verändert. Ich habe verstanden, dass meine Wirkung nicht immer mit meinen Absichten übereinstimmen muss – und dass das völlig in Ordnung ist.

Meine Human-Design-Coachin sagte einmal zu mir:
„Vielleicht bist du einfach für ganz besondere Menschen gemacht.“

Dieser Satz hat mich so sehr berührt, denn er hat mir gezeigt, dass ich nicht versuchen muss, für alle da zu sein. Es reicht, die Menschen in mein Leben zu lassen, die wirklich zu mir passen.

Die Linie 6 hat mir auch gezeigt, dass ich lernen darf, Geduld mit mir selbst zu haben. Diese Rolle als Rollenvorbild entfaltet sich erst mit der Zeit – in verschiedenen Phasen meines Lebens. Und ich sehe heute, wie diese Entwicklung mir erlaubt, immer authentischer zu werden, gleichzeitig offen zu bleiben und meine Erfahrungen zu teilen, um andere weiter voranzubringen.

Ein neues Verständnis für mich selbst

Heute gehe ich anders mit Kommentaren um, die mich früher tief verletzt hätten. Ich weiß, dass meine Energie für manche Menschen nicht einladend wirkt. Aber ich weiß auch, dass das nichts über meinen Wert aussagt.

Im Gegenteil: Es zeigt mir, dass ich meine Energie schützen darf, dass ich wählen darf, mit wem ich in Verbindung trete.

Die Linie 4 und die Linie 6 – sie mögen auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Doch in mir finden sie immer mehr eine Balance. Ich kann tiefgreifende Verbindungen aufbauen und gleichzeitig meine Rolle als Beobachterin, als jemand, der tiefer schaut, leben.

Und das fühlt sich unglaublich stimmig an.

Was diese Erkenntnis für mich als Hundetrainerin bedeutet

Dieses Wissen über meine Profilinien hat nicht nur meinen Blick auf mich selbst verändert, sondern auch die Art und Weise, wie ich als Hundetrainerin arbeite – sowohl mit Trainerkollegen als auch mit Hundehaltern.

Wenn ich mit Trainern arbeite

In meiner Arbeit mit anderen Trainern sehe ich oft Dinge, die sie selbst (noch) nicht wahrnehmen können. Es ist, als würde ich einen Spiegel vorhalten, der ihnen zeigt, welche Einzigartigkeit in ihnen steckt und wie sie diese in ihre Trainingsphilosophie einfließen lassen können.

Doch ich habe auch gelernt, dass nicht jeder bereit ist, so tief zu gehen. Manche suchen einfache Lösungen oder schnelle Antworten – und das ist nicht mein Weg.

Meine Arbeit richtet sich an Menschen, die bereit sind, hinter die Fassade zu schauen, die wirklich verstehen wollen, was sie antreibt, und wie sie ihr Potenzial entfalten können.

In der Arbeit mit Hundehaltern

Auch in meiner Arbeit mit Hundehaltern zeigt sich diese Tiefe. Als Projektorin sehe ich Dinge, die oft ungesagt bleiben – die feinen Nuancen in der Beziehung zwischen Mensch und Hund, die kleinen Signale, die der Hund sendet, und die Missverständnisse, die daraus entstehen können.

Doch auch hier gilt: Wer mit mir arbeitet, muss bereit sein, diese Tiefe zuzulassen. Es geht nicht nur um den Hund, sondern auch um die Menschen – ihre innere Haltung, ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und ihre Offenheit, die Perspektive zu wechseln.

Ich bin überzeugt, dass wahre Veränderung durch echtes Verständnis entsteht – und genau das biete ich in meiner Arbeit an.

Warum Human Design für mich so wichtig geworden ist

Human Design ist für mich mittlerweile mehr als ein persönliches Tool. Es hat mir nicht nur geholfen, mich selbst besser zu verstehen, sondern auch mein Business neu auszurichten.

Ich lasse Human Design immer mehr in meine Arbeit einfließen, weil es nicht nur mir, sondern auch meinen Kunden hilft, sich selbst besser zu verstehen.

Ob als Trainer oder Hundehalter – es ist ein Schlüssel, der Türen öffnet. Türen zu mehr Klarheit, Authentizität und einem bewussten Miteinander. Und ich bin davon überzeugt, dass genau das die Basis für eine tiefere Verbindung ist – zwischen Mensch und Hund, zwischen Trainer und Kunde und letztlich auch zu sich selbst.

Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder oder bist neugierig geworden, was Human Design für dich bedeuten könnte. Ich lade dich ein, diese Reise zu dir selbst und deinem Potenzial zu starten. Der Schlüssel liegt bereits in dir – du musst nur bereit sein, die Tür zu öffnen.

Wenn du hierzu noch mehr wissen möchtest, dann lade ich dich ein mein Programm Hundetrainer-Business by Human Design kennen zu lernen.

Waldige Grüße

Nicole

P.S.: Hier gibt es noch ein bisschen mehr Input zum Thema Human Design und Mammalian Design: Klick!

 

Waldcoaching Insights

Waldcoaching Insights

Die Geheimnisse der Douglasie – Eine Geschichte aus dem Wald

Kennst du auch dieses Gefühlt, wenn ein Seminar so richtig gut gelaufen ist und du ganz selig und müde zu Hause auf die Couch fällst?

So ging es mir am Sonntag nach dem Wochenendseminar „Waldcoaching für Hundetrainer“. Ich durfte als Referentin über mein Herzensthema sprechen und wir sind ganz ganz tief in die Welt unserer jagdlich motivierten Hunde eingetaucht und haben uns die wilde Welt einmal aus ihrer Perspektive angeschaut.

Jetzt lach bitte nicht laut, aber für mich ist das Seminar immer ein absoluter Erfolg wenn nach zwei Seminar-Tagen jemand voller Stolz in der Stimme und mit roten Wangen von der frischen Luft in den Seminarraum gestürmt kommt und voller Freude ruft: „Ich habe ein Haar gefunden!“

Ja, ich weiß, hört sich komisch an, aber wenn du mal dabei gewesen bist, weißt du was ich meine.

Diesmal habe ich auch noch so einiges in meinem Wissenskoffer mitgenommen. Eine wirklich wunderbare Geschichte über einen Douglasien-Zapfen. Ich fand sie so schön, dass ich sie unbedingt aufschreiben musste.

Es war eine Teilnehmerin, die mir einen Douglasien-Zapfen in die Hand gedrückt hat und mich fragte, ob ich die Geschichte hierzu kenne. Ich liebe Geschichten. Also stelle dir jetzt gerne ein Lagerfeuer vor, eine heiße Tasse Tee in der Hand und eine weise Stimme die dir diese kleine Geschichte erzählt.

Die Douglasie und die Mäuschen

Die Douglasie wunderte sich, warum ihre Samen immer wieder verschwanden. Jeden Morgen fehlten einige, und sie fragte sich, wer so leise und geschickt arbeitete, dass sie es nicht bemerkte. Eines Abends beschloss die Douglasie, wach zu bleiben, um die Ursache zu finden.

Als die Nacht hereinbrach, sah sie plötzlich kleine Mäuse, die flink ihre Samen aus den Zapfen stahlen. Aber anstatt wütend zu werden, schloss die Douglasie einfach die Schuppen ihrer Zapfen. Die Mäuse waren gefangen und konnten keinen Samen mehr klauen. Seitdem sieht es so aus als würden kleine Mäusepopos samt Schwänzchen aus den Zapfen heraus hänge.

Wenn du neugierig auf mehr solcher Geschichten aus dem Wald bist und erfahren möchtest, wie du deinen Hund mit offenen Augen durch den Wald führen kannst, dann schau doch mal bei meinem nächsten Waldcoach-Seminar vorbei – es gibt immer etwas zu entdecken!

Wenn du Fragen zum Waldcoaching für Hundetrainer hast nutze gerne die kostenlose Zoom-Session. Hier findest du die Termine:

KLICK!

Waldige Grüße

Nicole