Themenschwerpunkt Jagdverhalten

Themenschwerpunkt Jagdverhalten

Themenschwerpunkte in der Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden

Der erste Schritt ist immer ein Verstehen!

So ein jagender Hund kann schon eine ziemliche Herausforderung sein. Oftmals steht man ziemlich alleine am Waldesrand, wir sehen den Hund in der Ferne durch den Wald rennen und verspüren ein absolutes Ohnmachtsgefühl.

Die Kontrolle ist uns entglitten, wir haben für den Moment keinen Einfluss mehr! So viele mit denen ich zusammen arbeiten darf kennen dieses Gefühl, haben den Schritt nach vorne gemacht, eine Reise angetreten und sich mit dem Jagdverhalten ihres Hundes auseinandergesetzt!  Allerding finde ich, dass die Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden nicht nur eine Herausforderung ist, sondern auch eine wunderbare Reise in die Welt der Ursprünglichkeit unserer Hunde mit der Natur ist.

Lass uns in diesem Blogartikel doch einmal einen Blick auf die zentralen Themenschwerpunkte, die Hundetrainer und Hundehalter in ihrer Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden berücksichtigen können werfen.

Die Vorstellungen von Mensch und Hund im gemeinsamen Miteinander

Der erste und vielleicht wichtigste Themenschwerpunkt für das gemeinsame Miteinander ist das Verständnis für die unterschiedlichen Erwartungen von Menschen und Hunden. Während wir oft auf Ruhe und Entspannung aus sind, sieht der Hund den gemeinsamen Spaziergang oft als aufregendes Abenteuer ganz seiner großartigen Fähigkeit entsprechend. Ich habe da immer direkt ein Bild im Kopf: Schicke mich mit einer Kreditkarte in die Bäckerei und sage mir, dass ich keinen Käsekuchen kaufen darf (wer mich schon ein bisschen besser kennt, weiß was das genau heißt. Ich würde meinen Anlagen entsprechend eskalieren).

Aber zurück zum Thema: Dieser Kontrast der Unterschiedlichen Vorstellungen kann natürlich zu Missverständnissen führen. Daher finde ich es wichtig sich die Erwartungen einmal zu verdeutlichen und dann aufeinander abzustimmen, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Das Training sollte nicht nur auf Verhaltensproblemen basieren, sondern auch auf dem Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen beider Seiten.

Das Zusammenspiel mit der Natur: Jagdverhalten und den Hund im Hinblick darauf lesen lernen

Der zweite Themenschwerpunkt konzentriert sich auf das Zusammenspiel zwischen Hund und Natur. Mein absolutes Herzensthema, denn Jagdhunde oder auch jagdlich motivierte Hunde haben so unendlich viel über die Natur um uns herum zu erzählen. Geschichten, die wir ohne sie kaum erzählt bekommen würden. Jagdlich motivierte Hunde haben eine wunderbare ausgeprägte Verbindung zur Natur und deren Bewohnern (klammern wir hier bitte fehlgeleitetes Jagdverhalten einmal aus). Hierbei geht es nicht nur um das Jagdverhalten, sondern auch um ihre einzigartige Fähigkeit, die Natur zu lesen und zu verstehen.

Ich finde es unheimlich wichtig, als Hundetrainer oder Hundehalter, diese Zeichen und Signale der Umgebung zu erkennen, die den Hund beeinflussen können. Das beinhaltet das tiefe Verständnis für Spuren, Gerüche und Geräusche, die während eines Spaziergangs plötzlich präsent sein können. Je mehr wir unser Auge für die Interaktion des Hundes mit seiner Umwelt schulen, umso besser können wir das Training auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Hundes abstimmen.

Verhalten reflektieren und verändern

Der dritte Themenschwerpunkt ist für mich das Reflektieren der Vorstellungen und Fähigkeiten, um Verhalten ganz individuell zu verändern. Für mich geht es hier darum, nicht nur auf Verhaltensprobleme zu reagieren, sondern auch proaktiv die Ursachen zu verstehen und anzugehen. Einen ganz klaren Rahmen zu gestalten an dem sich der Hund orientieren kann. Dieser Rahmen erfordert nicht nur eine Anpassung des Verhaltens des Hundes, sondern auch eine bewusste Anleitung und Lenkung seitens des Hundetrainers in der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten und eine selbstverantwortliche Umsetzung durch den Hundehalter.

Was kann man sich jetzt hiervon mitnehmen?

Eine ganzheitliche Herangehensweise für ein harmonisches Miteinander.

In der Arbeit mit jagdlich motivierten Hunden geht es nicht nur darum, Verhaltensprobleme zu korrigieren, sondern auch eine tiefe Verbindung zwischen Mensch, Hund und Natur zu schaffen. Die oben genannten Themenschwerpunkte bieten eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf Verständnis, Kommunikation und Proaktivität basiert. Indem wir die Vorstellungen von Mensch und Hund ausgleichen, das Zusammenspiel mit der Natur verstehen lernen und das Verhalten reflektieren und verändern, können wir eine harmonisches Miteinander schaffen, die wunderbaren Fähigkeiten unserer jagdlichen Spezialisten respektiert und gleichzeitig eine angemessene Führung seitens des Menschen ermöglicht.

Waldige Grüße

Nicole

P.S.: Ende Februar 2024 werden wir uns im „Waldcoaching für Hundetrainer“ einmal ganz intensiv mit den ersten zwei Themenschwerpunkten auseinandersetzen.

Hier erfährst du noch ein bisschen mehr darüber: Klick!